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Universität Münster bricht Rekord mit kleinsten QR-Code der Welt und eröffnet neue Perspektiven für Nanotechnologie

jensenartofficial (CC0), Pixabay

Ein Wissenschaftlerteam der Universität Münster hat einen Meilenstein in der Nanotechnologie erreicht, indem es den weltweit kleinsten QR-Code erschaffen und damit einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde erhalten hat. Der winzige Code misst nur 5,38 Quadratmikrometer, was ihn rund 20 Mal kleiner macht als den bisherigen Rekordhalter, der von einer Forschungsgruppe aus Singapur entwickelt wurde. Zum Vergleich: Dieser QR-Code ist etwa siebenmal kleiner als eine rote Blutzelle des Menschen und kann damit auf unglaublich kleinen Flächen platziert werden.

Die Herstellung dieses rekordverdächtigen QR-Codes erforderte modernste Technologien und außergewöhnliche Präzision. Die Forscher nutzten dabei einen Elektronenstrahl-Lithografie-Prozess, um die winzigen Strukturen des Codes auf eine Silizium-Oberfläche zu gravieren. Der Elektronenstrahl-Lithografieprozess ermöglicht es, unglaublich feine Details direkt in Materialien einzubringen und wird vor allem in der Quantenphysik, Nanotechnologie und Materialwissenschaft genutzt. Diese Methode ermöglicht eine außergewöhnlich hohe Genauigkeit und eröffnet neue Perspektiven für die Miniaturisierung und Datenkodierung auf molekularer Ebene.

Der mikro-kleine QR-Code, so unscheinbar er auch sein mag, ist vollständig funktional und kann, mit einer geeigneten Vergrößerung, tatsächlich gelesen werden. Gescannt führt er den Nutzer auf die Webseite der Universität Münster, die Informationen zum Physik- und insbesondere zum Quantenphysikstudium bietet. Diese Aktion ist Teil einer innovativen Marketingkampagne der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, die das Interesse für Physik und Quantenmechanik wecken soll. „Wir wollen zeigen, wie faszinierend und vielseitig die Welt der Physik ist“, erklärte das Forscherteam in einer Pressemitteilung. Der QR-Code symbolisiert das enorme Potenzial der Wissenschaft, Grenzen zu überwinden und winzige Objekte als funktionale Informationsspeicher nutzbar zu machen.

Der kleine QR-Code steht auch symbolisch für die Fortschritte in der Datenverarbeitung und Speicherung im mikroskopischen Bereich, die große Auswirkungen auf unterschiedliche Industrien haben könnten. Anwendungen in der Medizintechnik, etwa zur Markierung von Zellen oder zur Identifizierung von Molekülen, sind ebenso denkbar wie Einsatzmöglichkeiten in der Biotechnologie, Materialforschung und Sicherheitstechnologie. Insbesondere in der Medizintechnik könnte ein winziger QR-Code beispielsweise genutzt werden, um Informationen direkt auf biokompatiblen Materialien oder sogar auf Gewebe zu speichern, was völlig neue Ansätze für die patientenorientierte Behandlung und Diagnostik schaffen würde.

Ein weiteres mögliches Anwendungsfeld ist die fälschungssichere Markierung von Produkten, etwa in der Elektronik- und Pharmaindustrie, wo gefälschte Produkte ein großes Problem darstellen. Mithilfe solcher QR-Codes könnte die Authentizität von Produkten überprüft werden, ohne dass zusätzliche Verpackung oder größere Kennzeichnungen erforderlich wären.

Der Erfolg des Forscherteams aus Münster verdeutlicht, wie Wissenschaft und Technik durch die Anwendung fortschrittlicher Nanotechnologien den Grundstein für künftige Entwicklungen legen können. Mit dem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde erhält dieses Projekt internationale Aufmerksamkeit und zeigt, dass selbst die kleinsten Erfindungen ein großes Potenzial für die Zukunft haben.

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