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Import von Gänsefleisch in Deutschland stark rückläufig

eak_kkk (CC0), Pixabay

Der Import von Gänsefleisch nach Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2023 nur noch 12.100 Tonnen Gänsefleisch importiert – 2.700 Tonnen weniger als im Vorjahr. Damit hat sich die importierte Menge in den letzten zehn Jahren mehr als halbiert: 2013 betrug der Import noch 24.500 Tonnen. Diese Zahlen verdeutlichen den anhaltenden Abwärtstrend im Gänsefleischimport, der verschiedene Ursachen haben könnte, darunter veränderte Konsumgewohnheiten und gestiegene Preise für Importware.

Trotz des Rückgangs beim Import konnte die deutsche Geflügelwirtschaft diesen Bedarf nicht durch eine höhere Produktion ausgleichen. Die inländische Produktion von Gänsefleisch lag 2023 bei rund 2.300 Tonnen, was sogar leicht unter dem Vorjahresniveau von 2.400 Tonnen liegt. Diese Zahlen zeigen, dass die deutsche Geflügelwirtschaft offenbar noch nicht in der Lage ist, die Lücke im Markt zu schließen, die durch die sinkenden Importe entsteht.

Gründe für den Rückgang und Herausforderungen für die deutsche Produktion

Der Rückgang der Gänsefleischimporte könnte auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Einerseits achten viele Verbraucher zunehmend auf Nachhaltigkeit und bevorzugen lokale Produkte, um lange Transportwege und damit verbundene Umweltbelastungen zu vermeiden. Andererseits sind Importprodukte in den letzten Jahren durch gestiegene Transport- und Produktionskosten teurer geworden, was möglicherweise die Nachfrage reduziert hat. Die inländische Geflügelwirtschaft steht jedoch vor Herausforderungen, um die heimische Nachfrage zu decken, da die Aufzucht von Gänsen in Deutschland kostenintensiver und arbeitsaufwendiger ist als in vielen anderen Ländern.

Steigende Nachfrage nach regionalen Produkten

Parallel zum Rückgang der Importe gewinnt die Nachfrage nach regionalen und ökologisch erzeugten Gänseprodukten an Bedeutung. Viele Verbraucher schätzen die Transparenz bei regionalen Erzeugnissen, da diese oft strengeren Tierwohlstandards entsprechen. Lokale Produzenten könnten durch diese Entwicklung profitieren, sofern sie die Kapazitäten erweitern und den steigenden Erwartungen der Verbraucher an Qualität und Tierschutz gerecht werden.

Ausblick für die deutsche Geflügelwirtschaft

Um die gestiegene Nachfrage nach regionalem Gänsefleisch zu decken, könnten Investitionen in die heimische Geflügelwirtschaft erforderlich sein. Durch stärkere Förderung und Anreize könnten deutsche Betriebe möglicherweise ihre Produktion ausbauen und damit unabhängiger von Importen werden. Zusätzlich könnte die Einführung klarer Herkunftskennzeichnungen Verbrauchern dabei helfen, bewusstere Entscheidungen für heimische Produkte zu treffen.

Zusammengefasst zeigt der anhaltende Rückgang der Gänsefleischimporte, dass Deutschland auf dem Weg zu einer stärker regional orientierten Versorgung ist. Die deutsche Geflügelwirtschaft könnte diese Entwicklung nutzen, um die Nachfrage nach lokal produziertem Gänsefleisch langfristig zu decken und sich an die veränderten Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen.

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