Aktenzeichen: 109 IN 56/24
Das Amtsgericht Saarbrücken, Außenstelle Sulzbach, hat im Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Busreisen mit Herz GmbH am 04. November 2024 um 10:39 Uhr die Einsetzung eines vorläufigen Insolvenzverwalters angeordnet. Das Unternehmen, dessen Sitz sich in der Straße Im Langental 15, 66539 Neunkirchen, befindet, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Saarbrücken unter HRB 107748 eingetragen und wird von der Geschäftsführerin Frau Claudia Kaiser vertreten.
Die gerichtliche Entscheidung sieht vor, dass Rechtsanwalt Christoph Goergen aus St. Wendel, Beethovenstraße 13, als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wird. Herr Goergen ist nunmehr dafür verantwortlich, das Vermögen der Busreisen mit Herz GmbH zu sichern und die Interessen der Gläubiger zu schützen. Die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über das gesamte Vermögen des Unternehmens geht damit auf ihn über. Dies umfasst auch das Recht, Bankguthaben und Forderungen des Unternehmens einzuziehen und zu verwalten.
Zusätzlich hat das Amtsgericht ein allgemeines Verfügungsverbot für die Busreisen mit Herz GmbH erlassen (§ 21 Abs. 2 Nr. 2 InsO). Das bedeutet, dass das Unternehmen ohne die Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters keine finanziellen Transaktionen oder Rechtsgeschäfte mehr tätigen darf. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass keine unkontrollierten Vermögensabflüsse stattfinden und das Vermögen des Unternehmens im Interesse der Gläubiger erhalten bleibt.
Gleichzeitig werden alle Schuldner der Busreisen mit Herz GmbH dazu aufgefordert, nur noch unter Berücksichtigung der Anordnung des Gerichts und in Absprache mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Zahlungen zu leisten (§ 23 Abs. 1 Satz 3 InsO). Dies ist eine übliche Maßnahme, um sicherzustellen, dass alle finanziellen Mittel des Unternehmens in die Insolvenzmasse fließen und fair auf die Gläubiger verteilt werden können.
Die Hintergründe für die Insolvenz der Busreisen mit Herz GmbH sind bislang nicht im Detail bekannt. Es könnte jedoch vermutet werden, dass das Unternehmen, wie viele andere in der Reise- und Tourismusbranche, unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der letzten Jahre und den Herausforderungen durch gestiegene Betriebskosten gelitten hat. Die steigenden Kosten für Treibstoff, Personal und Wartung sowie die veränderte Nachfrage im Reiseverkehr haben viele Anbieter in finanzielle Schwierigkeiten gebracht.
Gläubiger und Geschäftspartner des Unternehmens werden vom Insolvenzverwalter in den kommenden Wochen über das weitere Vorgehen und ihre Möglichkeiten zur Anmeldung von Forderungen informiert. Der vollständige Beschluss und die dazugehörige Rechtsmittelbelehrung können in der Geschäftsstelle des Amtsgerichts Saarbrücken, Außenstelle Sulzbach, eingesehen werden.
Amtsgericht Saarbrücken, 04.11.2024