Die Zahl der Apotheken in Deutschland schrumpft weiter und hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Laut einem Bericht des Magazins „Apotheke Adhoc“, das sich auf Daten der Apothekenkammer beruft, haben in diesem Jahr bisher 383 Apotheken ihren Betrieb eingestellt. Damit gibt es bundesweit nur noch 17.179 Apotheken – ein historischer Tiefstand, der den Zugang zur Gesundheitsversorgung in vielen Regionen zunehmend erschwert.
Obwohl sich die Abnahme im Vergleich zum ersten Halbjahr etwas verlangsamt hat, bleibt die Zahl der Neueröffnungen sehr gering. Bereits im letzten Jahr kam es zu über 500 Schließungen, und im Jahr davor waren es etwa 400 Apotheken, die ihre Türen dauerhaft schlossen. Besonders betroffen sind ländliche Regionen, in denen Apotheken als wichtige Anlaufstellen für Medikamente und Beratung dienen und oft eine zentrale Rolle in der lokalen Gesundheitsversorgung spielen.
Die Gründe für die Schließungen sind vielfältig. Viele Apotheken kämpfen mit steigenden Betriebskosten, Personalmangel und sinkenden Margen aufgrund gesetzlicher Vorgaben. Zudem führt der zunehmende Wettbewerb durch Online-Apotheken und Versandhandel zu einem wachsenden Druck auf die stationären Apotheken. Insbesondere für inhabergeführte Apotheken wird es immer schwieriger, rentabel zu arbeiten, was viele Inhaber dazu zwingt, aufzugeben.
Gesundheitspolitische Maßnahmen und Unterstützung der Apothekenbranche könnten dringend erforderlich sein, um den Abwärtstrend zu bremsen und die Versorgung in strukturschwachen Regionen zu sichern. Die Apothekerverbände fordern nun eine Reform der Rahmenbedingungen, um die Apotheken vor Ort zu stärken und die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten.