Laut einem Bericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) sind in der EU fast 300 Kosmetikprodukte im Umlauf, die potenziell gesundheitsschädliche oder umweltschädliche Chemikalien enthalten. Zu den betroffenen Produkten gehören insbesondere Haarspülungen und Haarmasken, die Stoffe enthalten, die nur schwer in der Umwelt abgebaut werden können. Einige dieser Chemikalien stehen im Verdacht, krebserregend zu sein oder die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen.
Die ECHA untersuchte in Zusammenarbeit mit 13 EU-Ländern, darunter Deutschland, Dänemark und Österreich, insgesamt 4.500 Kosmetikprodukte. Die Ergebnisse zeigen, dass in einer Vielzahl von Produkten problematische Inhaltsstoffe enthalten sind, die nicht nur die Gesundheit gefährden, sondern auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können.
Tipps für Verbraucher zum Schutz vor schädlichen Chemikalien in Kosmetika:
Inhaltsstoffe prüfen: Verbraucher sollten sich die Inhaltsstoffliste auf den Kosmetikprodukten genau ansehen. Stoffe wie Parabene, Phthalate und bestimmte Silikone stehen oft in der Kritik und können potenziell gesundheitsschädlich sein. Bei Unsicherheiten hilft es, auf eine Liste vertrauenswürdiger Marken zu achten oder auf Apps zur Inhaltsstoffbewertung zurückzugreifen.
Naturkosmetik bevorzugen: Produkte mit Natur- oder Biokosmetik-Siegeln wie „BDIH“, „Ecocert“ oder „Natrue“ unterliegen strengen Auflagen. Sie enthalten in der Regel keine umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Chemikalien und sind eine gute Alternative zu konventionellen Produkten.
Auf geprüfte Labels achten: In der EU gibt es zertifizierte Labels wie das EU-Ecolabel oder den Blauen Engel, die Produkte auszeichnen, die hohen Umwelt- und Gesundheitsstandards entsprechen.
Regelmäßige Tests und Berichte nutzen: Institutionen wie die Stiftung Warentest oder die Verbraucherzentrale veröffentlichen regelmäßig Tests und Bewertungen zu Kosmetikprodukten. Diese Quellen bieten verlässliche Informationen über sichere Alternativen.
Eigenes Wissen erweitern: Die ECHA und andere europäische Gesundheitsbehörden bieten Online-Informationsportale, die über aktuelle Erkenntnisse zu schädlichen Chemikalien informieren. Verbraucher können sich dort gezielt über Stoffe und Produkte informieren, die sie meiden möchten.
Die ECHA fordert zudem strengere Richtlinien, um die Verwendung solcher Chemikalien in Kosmetika weiter zu beschränken.