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Experten drängen auf stärkere gesundheitspolitische Maßnahmen zur Krebsprävention

PDPics (CC0), Pixabay

Mediziner und Wissenschaftler aus aller Welt haben an die Politik appelliert, dringend umfassendere Maßnahmen zur Vorbeugung von Krebserkrankungen zu beschließen. Bei einer Konferenz zur Krebsprävention in Heidelberg, an der Experten aus Forschung, Medizin und Gesundheitspolitik teilnehmen, wurde deutlich gemacht, dass viele Krebserkrankungen durch gezielte Präventionsstrategien vermieden werden könnten.

Ute Mons, Expertin vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), forderte ein generelles Verbot von Alkoholwerbung in Deutschland. Mons argumentiert, dass Alkoholkonsum nachweislich das Risiko für verschiedene Krebsarten, darunter Leber-, Darm- und Brustkrebs, erhöhe. „Aufklärungsmaßnahmen in Schulen sind ein erster wichtiger Schritt“, so Mons im Interview mit dem MDR. „Doch solange Kinder und Jugendliche direkt nach dem Unterricht durch Werbung an Bushaltestellen und auf Plakaten zum Konsum von Alkohol animiert werden, wird dieser Effekt konterkariert.“ Die Wissenschaftlerin sieht daher dringenden Handlungsbedarf, um eine frühzeitige Normalisierung des Alkoholkonsums in jungen Jahren zu verhindern.

Auf der Konferenz wurden neben einem Werbeverbot für Alkohol auch weitere gesundheitspolitische Maßnahmen diskutiert, um krebserregende Faktoren im Alltag einzuschränken. Die Experten setzten sich besonders für eine Ausweitung von Rauchverboten ein, etwa auf öffentliche Plätze und im Umfeld von Schulen und Kindergärten. Zudem sollen nationale Kampagnen zu gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Sonnenschutz intensiviert werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und führende Krebsexperten weisen darauf hin, dass etwa ein Drittel aller Krebserkrankungen durch einen gesünderen Lebensstil verhindert werden könnte.

Für die Umsetzung der Maßnahmen fordern die Teilnehmer der Konferenz verstärkte finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung. Mehr Investitionen seien notwendig, um bundesweite Präventionskampagnen effektiv zu gestalten und die Öffentlichkeit zielgerichtet über die Risiken aufzuklären. Neben Informationsmaterial an Schulen und in Gesundheitszentren wird über digitale und mediale Plattformen nachgedacht, die insbesondere junge Menschen ansprechen sollen.

Die Konferenz soll den politischen Entscheidungsträgern eine klare Botschaft senden: Der Schutz vor krebserregenden Faktoren und die Förderung eines gesundheitsbewussten Lebensstils müssten auf die politische Agenda gesetzt werden, um die steigenden Zahlen von Krebserkrankungen langfristig einzudämmen. Die Experten betonen, dass Deutschland beim Thema Prävention noch deutlich aufholen müsse, um den Herausforderungen der öffentlichen Gesundheit in Zukunft gewachsen zu sein.

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