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Archäologen entdecken riesige Maya-Stadt im mexikanischen Dschungel

Karabo_Spain (CC0), Pixabay

Ein internationales Archäologenteam hat im Süden Mexikos eine bisher unbekannte, riesige Maya-Stadt entdeckt. Die historische Stadt Valeriana liegt verborgen unter dichter tropischer Vegetation und erstreckt sich auf über 16 Quadratkilometern. Dabei wurden beeindruckende Strukturen wie Pyramiden, Sportstätten, große Verbindungsstraßen und vermutlich sogar Amphitheater gefunden, die das Zentrum einer einst bedeutenden Maya-Metropole bildeten.

Das Forschungsteam der Tulane University in New Orleans glaubt, dass Valeriana die zweitgrößte bekannte Maya-Stadt der Region ist, nur übertroffen von Calakmul. Besonders beeindruckend: Die Stadt hat zwei große, etwa zwei Kilometer voneinander entfernte Zentren, die über Dammstraßen miteinander verbunden sind und von Häusern umgeben wurden. Die Fläche der Stadt wurde durch eine innovative LIDAR-Technologie erfasst, die es den Forschern ermöglichte, die unter der Vegetation verborgenen Strukturen zu entdecken.

LIDAR (Light Detection and Ranging) ist ein Laserscan-Verfahren, das detaillierte, dreidimensionale Landkarten erstellt, indem es Lichtsignale auf die Bodenoberfläche sendet und deren Reflexion aufzeichnet. Dadurch lassen sich sogar vollständig überwucherte Strukturen sichtbar machen. Der Doktoratsstudent Luke Auld-Thomas stieß zufällig auf LIDAR-Aufnahmen aus dem Jahr 2013, die ursprünglich für Umweltmessungen angefertigt worden waren. Mithilfe spezieller archäologischer Software erkannte das Forschungsteam schließlich die Dimensionen der versteckten Maya-Stadt.

Eine Blütezeit der Maya-Kultur

Die Forscher schätzen, dass Valeriana um 750 bis 850 n. Chr. ihren Höhepunkt erreichte und möglicherweise 30.000 bis 50.000 Einwohner hatte. Die Stadtstruktur legt nahe, dass Valeriana ein bedeutendes urbanes Zentrum war und alle „Bestandteile einer Hauptstadt“ besaß, wie Marcello Canuto, Direktor des Mittelamerika-Instituts der Tulane University, erklärt. Die Siedlungsweise der Maya war dabei offenbar äußerst vielfältig: In einigen Bereichen dominierte großflächige Landwirtschaft und hohe Bevölkerungsdichte, während es in anderen Regionen nur kleine Dörfer gab.

Die Schattenseite des technologischen Fortschritts

Die Entdeckung zahlreicher neuer Maya-Städte in den letzten Jahren zeigt, wie stark die Maya ihre Umwelt gestalteten, um ihre Gesellschaft zu sichern. Doch Auld-Thomas sieht auch eine Schattenseite des technologischen Fortschritts: Die LIDAR-Technologie ermöglicht die Entdeckung zahlreicher Fundstätten, die jedoch weit mehr sind, als Archäologen jemals ausgraben können. Die neue Technologie könnte dennoch die archäologische Forschung in den kommenden Jahren revolutionieren und dazu beitragen, das Verständnis der Maya-Kultur im Tiefland und deren dörfliche Prägung zu vertiefen.

Diese Entdeckung bringt das faszinierende Erbe der Maya-Kultur erneut ans Licht und liefert wertvolle Einblicke in ihre Lebensweise, städtische Organisation und den enormen Einfluss auf ihre Umgebung – ein Zeugnis einer der eindrucksvollsten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte.

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