Ein neuer Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam zeigt, dass die reichsten Menschen der Welt mit ihrem Lebensstil und Investitionsverhalten massiv zur Beschleunigung der Klimakrise beitragen. Die Analyse legt dar, dass die 50 reichsten Milliardäre in nur eineinhalb Stunden so viele Treibhausgase verursachen wie ein durchschnittlicher Mensch in einem ganzen Leben. Diese Disparität verdeutlicht, wie stark die Privilegien der Superreichen die globale Umweltkrise anheizen.
Laut Oxfam ist der überdurchschnittliche CO₂-Fußabdruck der Superreichen auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Privatjets und Megayachten, die oft mit besonders hohem Energieverbrauch betrieben werden, zählen ebenso dazu wie der Besitz mehrerer Wohnsitze rund um den Globus. Zusätzlich investieren viele dieser Milliardäre in Unternehmen und Branchen, die klimaschädliche Energien wie Öl, Kohle und Gas fördern oder nutzen.
Luxus auf Kosten der Umwelt
Der Bericht betont, dass es nicht nur die direkte Nutzung von Ressourcen durch die Superreichen ist, die zur Klimakrise beiträgt. Auch die Investitionen in klimaschädliche Industrien wirken sich indirekt stark aus. Diese Kapitalanlagen finanzieren fossile Energien und blockieren den Umstieg auf saubere, nachhaltige Technologien. „Dieser Reichtum ist ein Klimaproblem,“ heißt es in dem Bericht. Oxfam verweist darauf, dass die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung mittlerweile etwa die Hälfte aller CO₂-Emissionen verantworten, während die ärmeren 50 Prozent weltweit weniger als zehn Prozent der Emissionen verursachen.
Forderungen nach Klimagerechtigkeit: Umweltauflagen und Klimasteuern für Superreiche
Oxfam fordert im Bericht, dass Regierungen weltweit striktere Umweltauflagen und spezielle Klimasteuern für Superreiche einführen. Dazu gehören beispielsweise hohe Abgaben auf Privatjets, Yachten und Luxusimmobilien sowie Regelungen, die klimaschädliche Investitionen beschränken. Auf diese Weise könnten Regierungen den extrem hohen ökologischen Fußabdruck dieser Menschen eindämmen und das Bewusstsein für eine gerechtere Verteilung der Klimaverantwortung stärken.
Oxfam sieht die Politik in der Verantwortung, den Ressourcenverbrauch der Superreichen in Einklang mit den Klimazielen zu bringen. „Es muss mehr getan werden, um sicherzustellen, dass diejenigen, die am meisten zur Klimakrise beitragen, auch die größten Anstrengungen unternehmen, um sie zu bekämpfen,“ heißt es abschließend im Bericht.