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Dammbruch in Brasilien: Milliardenentschädigung für Umwelt- und Menschenschäden

Neun Jahre nach dem verheerenden Dammbruch in Bento Rodrigues, Brasilien, müssen die verantwortlichen Bergbauunternehmen Samarco sowie deren Mutterkonzerne Vale und BHP Billiton Entschädigungen in Milliardenhöhe zahlen. Die brasilianische Regierung hat eine Vereinbarung mit den Unternehmen unterzeichnet, die Zahlungen von insgesamt 132 Milliarden Real (etwa 21 Milliarden Euro) festlegt. Diese Summe soll die umfangreichen Schäden an Mensch, Umwelt und Infrastruktur ausgleichen, die durch die sogenannte „Tragödie von Mariana“ verursacht wurden, welche als die schwerste Umweltkatastrophe Brasiliens in die Geschichte einging.

Ein Teil der Entschädigungszahlungen soll über die nächsten 20 Jahre geleistet werden, um nachhaltige Unterstützung für die betroffenen Gebiete zu gewährleisten. Die Zahlung ist insbesondere für die Wiederherstellung der verseuchten Gebiete und die finanzielle Unterstützung der Opferfamilien bestimmt, deren Leben durch den Dammbruch und die anschließende Schlammlawine nachhaltig beeinträchtigt wurde.

Hintergrund der Katastrophe: Verheerende Umwelt- und Menschenschäden

Am 5. November 2015 brach ein Damm im Rückhaltebecken eines Eisenerzbergwerks im Bundesstaat Minas Gerais und löste eine massive Schlammlawine aus, die den Ort Bento Rodrigues vollständig zerstörte. 19 Menschen verloren ihr Leben, und die giftigen Abwässer, insgesamt rund 40 Millionen Kubikmeter, flossen in den Fluss Doce und verseuchten ihn auf Hunderten von Kilometern. Die Verschmutzung des Flusses hatte weitreichende Auswirkungen auf die Biodiversität, die Trinkwasserversorgung und die Lebensgrundlage Tausender Menschen entlang des Flusslaufs.

Präsident Lula da Silva mahnt zur Vorsicht

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach einem häuslichen Unfall, betonte, dass die Katastrophe vermeidbar gewesen wäre und die Kosten für präventive Sicherheitsmaßnahmen weitaus geringer ausgefallen wären. „Es wäre viel billiger gewesen, das, was passiert ist, zu verhindern – sicherlich keine 20 Milliarden Real,“ erklärte Lula und äußerte die Hoffnung, dass die Bergbauunternehmen aus dieser Tragödie lernen.

Rechtliche Konsequenzen in Großbritannien

Zusätzlich zu den brasilianischen Entschädigungen läuft in Großbritannien ein Gerichtsverfahren gegen BHP Billiton. Eine Sammelklage von über 620.000 Betroffenen fordert von dem australisch-britischen Konzern zusätzlichen Schadenersatz. Diese Klage könnte weitere Konsequenzen für den Konzern haben und unterstreicht die internationale Dimension und Schwere des Vorfalls.

Die vereinbarte Entschädigung soll dabei helfen, die schwer getroffenen Regionen langfristig zu unterstützen und ähnliche Umweltkatastrophen in Zukunft zu verhindern.

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