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Scholz drängt auf Freihandelsabkommen mit Indien: „Wir dürfen keine Jahre mehr verlieren“

hari_mangayil (CC0), Pixabay

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei der Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft in Neu-Delhi dazu aufgerufen, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Indien energisch voranzutreiben. Das Abkommen soll den Weg für eine intensivere wirtschaftliche Zusammenarbeit und den gegenseitigen Zugang zu Schlüsselmärkten ebnen, was insbesondere für Deutschland große Bedeutung hätte. Scholz betonte, dass das Ziel realistisch in Monaten erreicht werden könne, nicht erst in Jahren. „Wir brauchen schnellere Abschlüsse – nicht nur mit Indien, sondern auch mit anderen Partnern,“ erklärte der Kanzler, der damit ein deutliches Signal für eine straffere Verhandlungspolitik aussandte.

Die EU und Indien verhandeln seit rund 20 Jahren über ein Freihandelsabkommen, das jedoch immer wieder an verschiedenen Streitpunkten gescheitert ist. Besonders schwierig gestalten sich die Verhandlungen in den Bereichen Automobil- und Pharmasektor: Die EU möchte den Marktzugang für ihre Automobilhersteller und Pharmaunternehmen verbessern, während Indien auf eigene Regelungen und Schutzmaßnahmen für seine Industrien besteht. Diese beiden Industrien gelten als entscheidende Sektoren, die große wirtschaftliche Chancen, aber auch Herausforderungen für beide Seiten bergen.

Deutschland erhofft sich durch das Abkommen nicht nur einen wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch eine engere politische Partnerschaft mit Indien. In Zeiten wachsender geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Abhängigkeiten von anderen Ländern sieht Scholz Indien als einen stabilen Partner, der langfristig zur Diversifizierung von Lieferketten beitragen kann. Zudem spiegelt die schnelle Einigung, die Scholz anstrebt, auch das Ziel wider, nachhaltigere und resilientere Handelsbeziehungen im Asien-Pazifik-Raum zu etablieren.

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