Ein aktueller Bericht in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet hebt die besorgniserregenden Auswirkungen des kommerziellen Glücksspiels auf die öffentliche Gesundheit hervor. Internationale Experten schätzen, dass weltweit etwa 450 Millionen Menschen von den negativen Folgen des Glücksspiels betroffen sind. Durch die zunehmende Digitalisierung ist der Zugang zu Glücksspielangeboten einfacher und schneller geworden – praktisch jeder Smartphone-Besitzer kann rund um die Uhr auf Online-Casinos und Sportwetten-Plattformen zugreifen.
Die Experten warnen vor den schwerwiegenden sozialen und gesundheitlichen Folgen des Glücksspiels, das zunehmend exzessiv betrieben wird. Häufige Folgen sind finanzielle Probleme, die oft bis hin zum Bankrott führen, häusliche Konflikte, die in Gewalt münden können, sowie ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Suizidgedanken.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass sich Glücksspielangebote gezielt an junge Menschen und sozial schwächere Gruppen richten. Werbung für Online-Casinos und Wettanbieter ist allgegenwärtig und richtet sich zunehmend an Nutzer in sozialen Medien und auf Streaming-Plattformen. Auch der Einfluss von Glücksspielen auf Kinder und Jugendliche wird in dem Bericht angesprochen, da viele bereits in jungen Jahren mit Glücksspielangeboten in Berührung kommen, was das Risiko einer Suchtentwicklung steigert.
Der Bericht fordert strengere gesetzliche Regelungen, um die Ausbreitung des Glücksspiels einzudämmen und die Bevölkerung besser zu schützen. Experten betonen, dass neben gesetzlichen Maßnahmen auch Präventions- und Aufklärungsarbeit notwendig sind, um das Bewusstsein für die Risiken des Glücksspiels zu stärken und Betroffenen frühzeitig Unterstützung anzubieten.