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Pilzsammler in Gefahr: Vorsicht beim Sammeln von Wildpilzen dringend geboten

planet_fox (CC0), Pixabay

Die steigende Beliebtheit des Pilzsammelns in der Natur hat in jüngster Zeit vermehrt zu dramatischen Vorfällen geführt. In Münster wurde einer Frau, die aufgrund einer schweren Pilzvergiftung behandelt wurde, eine lebensrettende Spenderleber transplantiert. Wie das Universitätsklinikum Münster mitteilte, befindet sich die Frau nach dem Eingriff weiterhin in einem kritischen Zustand. Es wird vermutet, dass ihre Vergiftung durch den Verzehr des hochgiftigen Knollenblätterpilzes verursacht wurde, wie zuvor vom WDR berichtet.

Dieser Fall ist kein Einzelfall. In Essen wurden bereits drei Kinder und ein Erwachsener mit schweren Vergiftungserscheinungen in die Klinik eingeliefert. Auch in diesen Fällen führte der Verzehr von Wildpilzen zu lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen. Der Knollenblätterpilz, der oft mit harmlosen Speisepilzen verwechselt wird, zählt zu den gefährlichsten Pilzen in Europa. Schon kleine Mengen dieses Pilzes können schwere Leberschäden oder gar den Tod verursachen. Ohne eine schnelle medizinische Behandlung – oft in Form einer Lebertransplantation – können solche Vergiftungen tödlich verlaufen.

Der Knollenblätterpilz – eine tödliche Gefahr im Wald

Der Knollenblätterpilz gehört zur Familie der Amanitaceae und kommt in Europa recht häufig vor. Besonders gefährlich ist, dass dieser giftige Pilz leicht mit essbaren Arten wie dem Wiesenchampignon oder dem Perlpilz verwechselt werden kann. Er enthält jedoch tödliche Amatoxine, die den Körper unbemerkt schädigen. Die Symptome treten erst mehrere Stunden nach dem Verzehr auf und äußern sich zunächst durch Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall. Später folgen schwere Leberschäden, die im schlimmsten Fall zu Leberversagen führen.

Experten raten zur Vorsicht: Pilze nur mit fachkundiger Hilfe sammeln

Die jüngsten Vorfälle verdeutlichen, wie wichtig es ist, beim Pilzsammeln in der Natur äußerst vorsichtig zu sein. Experten warnen regelmäßig davor, Wildpilze nur dann zu verzehren, wenn man sie eindeutig als essbar identifizieren kann. Besonders Anfänger oder unerfahrene Sammler sollten nur Pilze sammeln, die sie mit absoluter Sicherheit erkennen. Im Zweifel sollte immer ein Pilzsachverständiger oder eine spezielle Pilzberatungsstelle aufgesucht werden.

Der Herbst ist die Hauptsaison für Pilzsammler, und viele Menschen zieht es in die Wälder, um frische Pilze zu suchen. Doch die Freude am Sammeln kann schnell zu einer Gefahr werden, wenn giftige Arten wie der Knollenblätterpilz in den Korb gelangen. „Das Problem ist, dass die äußerlichen Merkmale vieler essbarer und giftiger Pilze oft sehr ähnlich sind“, warnt ein Sprecher des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Ein weiterer Risikofaktor ist, dass sich Pilze beim Kochen oder Braten nicht entgiften lassen. Ein einmal verzehrter giftiger Pilz kann daher schnell lebensbedrohlich werden.

Vergiftungen oft erst spät erkennbar

Das tückische an Pilzvergiftungen ist die verzögerte Wirkung. Die ersten Symptome treten in der Regel erst sechs bis zwölf Stunden nach dem Verzehr auf, oft dann, wenn der größte Teil des Gifts bereits im Körper verteilt ist. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die Giftstoffe bereits auf die Leber und andere Organe ausgewirkt. Da es dann oft schon zu spät ist, setzen viele Kliniken auf Transplantationen als letzte Rettungsmaßnahme, um das Leben der Betroffenen zu retten.

Fazit: Achtsamkeit beim Pilzsammeln kann Leben retten

Diese Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, verantwortungsvoll mit dem Sammeln von Wildpilzen umzugehen. Pilze sollten nur gegessen werden, wenn ihre Unbedenklichkeit zweifelsfrei feststeht. Wer sich unsicher ist, sollte Pilze stehen lassen oder sich an professionelle Pilzexperten wenden. Besonders gefährlich sind Laien, die auf gut Glück Pilze sammeln und dabei potenziell giftige Arten mitnehmen.

Es gilt, die Gefahren nicht zu unterschätzen. Ein unvorsichtiger Biss in einen vermeintlich harmlosen Pilz kann fatale Folgen haben – Vorsicht und Kenntnis sind beim Pilzsammeln daher oberstes Gebot.

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