In Deutschland sinkt die Geburtenrate zunehmend, vor allem in den ostdeutschen Bundesländern. Der stellvertretende Leiter des Dresdner Ifo-Instituts, Joachim Ragnitz, gab bekannt, dass die Geburtenrate pro Frau derzeit nur noch bei 1,35 liegt. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag sie noch bei 1,58. Diese Entwicklung wird auf mehrere Krisen zurückgeführt, darunter die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine sowie die anhaltend hohe Inflation. Diese Faktoren hätten viele junge Familien dazu bewogen, ihre Familienplanung und Kinderwünsche vorerst zu verschieben.
Besonders in Ostdeutschland sei die Situation kritisch, da es dort immer weniger junge Frauen im gebärfähigen Alter gibt. Das führt zu einem weiteren Rückgang der Geburten, was langfristige demografische Folgen haben könnte.
Ragnitz betont, dass diese Entwicklung auch wirtschaftliche und soziale Herausforderungen für die Zukunft mit sich bringt. Ein Rückgang der Geburten kann sich negativ auf den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme auswirken, da eine schrumpfende Bevölkerung die Basis für wirtschaftliches Wachstum und die finanzielle Stabilität des Rentensystems schwächt.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, sei es laut Experten dringend notwendig, familienfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die junge Paare ermutigen, trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und Krisen ihre Familienplanung voranzutreiben. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen wie bezahlbarer Wohnraum, bessere Kinderbetreuungsangebote und eine sichere finanzielle Unterstützung für Familien.
Die Entwicklung der Geburtenrate bleibt somit ein wichtiges Thema für die politische Agenda, da sie langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland haben wird.