Die heftigen Nachtfröste im April haben den Waldbäumen erheblich zugesetzt und zu einer spürbaren Reduzierung der diesjährigen Ernte von Baumfrüchten wie Eicheln und Bucheckern geführt. Der Forstdienst Sachsenfrost gab nun bekannt, dass vor allem sogenannte Frühtreiber wie Esche, Rotbuche und Weißtanne durch die Frostnächte schwer getroffen wurden. Diese Baumarten, die im Frühling frühzeitig austreiben, seien in manchen Regionen nahezu in ihren Winterzustand zurückgeworfen worden, was zu deutlichen Wachstumsschäden geführt habe.
Insbesondere die Ernte von Eicheln und Bucheckern ist aufgrund der Kälteperiode erheblich geringer als in den Vorjahren. Diese Baumfrüchte dienen im Herbst und Winter als wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Waldbewohner wie Wildschweine, Hirsche und Eichhörnchen. Trotz des Rückgangs der Früchte sehen Experten jedoch keine unmittelbare Bedrohung für die Waldtiere. Die Tiere seien an wechselnde Nahrungsangebote gewöhnt und könnten sich an die vorübergehende Knappheit anpassen, so die Einschätzung von Forstwissenschaftlern.
Die Schäden durch die Frostnächte könnten langfristig auch Auswirkungen auf das Waldwachstum haben. Vor allem junge Triebe und Blätter seien in manchen Gebieten erfroren, was die Widerstandskraft der betroffenen Bäume schwächen könnte. Der Forstdienst appelliert daher an Waldbesitzer und Förster, die Entwicklung der geschädigten Bestände genau zu beobachten und gegebenenfalls Pflegemaßnahmen einzuleiten.
Trotz der Schäden betonen die Forstexperten, dass es sich um ein natürliches Phänomen handelt, das im Verlauf der Waldentwicklung vorkommt. Es sei wichtig, den Wäldern genügend Zeit zur Regeneration zu geben. Langfristig könne sich das Ökosystem an solche klimatischen Schwankungen anpassen, auch wenn kurzfristig geringere Erträge bei Baumfrüchten und vermehrte Baumschäden zu verzeichnen seien.
Zudem weisen die Fachleute darauf hin, dass die Auswirkungen des Frosts lokal unterschiedlich ausfallen. Während einige Regionen stark betroffen sind, konnten sich Bäume in geschützten Lagen besser gegen die Kälte behaupten. Die langfristige Gesundheit des Waldes hänge auch von weiteren klimatischen Entwicklungen und Witterungseinflüssen in den kommenden Jahren ab.