In Kasan, Russland, beginnt heute das Gipfeltreffen der sogenannten BRICS-Länder, zu dem 24 Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter weiterer Staaten erwartet werden. Zu den Teilnehmern gehören prominente Persönlichkeiten wie der chinesische Staatschef Xi Jinping, Irans Präsident Peseschkian sowie überraschend auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die Türkei, ein NATO-Mitglied, strebt eine Mitgliedschaft im BRICS-Staatenbund an, um ihre geopolitischen und wirtschaftlichen Verbindungen weiter auszubauen.
Russland, das den Gipfel ausrichtet, möchte das Treffen vor allem nutzen, um die finanzielle Zusammenarbeit zwischen den BRICS-Staaten voranzutreiben. Geplant sind Gespräche über den Aufbau einer gemeinsamen Entwicklungsbank sowie die Einführung eines eigenen Zahlungssystems, um die Abhängigkeit vom Westen und dessen Finanzstrukturen zu verringern.
Die BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – sehen sich zunehmend als Gegengewicht zu den westlich geprägten politischen und wirtschaftlichen Machtstrukturen. Durch die Schaffung alternativer Finanzinstitutionen und Handelssysteme wollen sie sich unabhängiger von den bestehenden globalen Mechanismen machen, die ihrer Ansicht nach von den westlichen Industrienationen dominiert werden.
Das Treffen bietet auch eine Plattform für die Erörterung geopolitischer Fragen, insbesondere im Hinblick auf den wachsenden Einfluss Chinas und Russlands sowie die Rolle von Schwellenländern in der globalen Wirtschaft. Mit dem Beitrittsinteresse der Türkei könnte sich das Bündnis zukünftig weiter erweitern und an Einfluss gewinnen, was auch im Westen mit Spannung verfolgt wird.