Die Fischbestände in der Ostsee stehen weiterhin unter massivem Druck. In den vergangenen Jahren hat die EU-Kommission zusammen mit den Anrainerstaaten wiederholt Maßnahmen zur Begrenzung der Fangmengen ergriffen, um eine Überfischung zu verhindern und die Bestände zu schützen. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Lage angespannt. Vor allem der Dorsch- und Heringbestand ist stark zurückgegangen, was nicht nur auf die intensive Fischerei, sondern auch auf Umweltveränderungen und den Klimawandel zurückzuführen ist.
Für das Jahr 2024 hat die EU die zulässigen Gesamtfangmengen (Total Allowable Catches, TAC) erneut angepasst. Die Fangmengen für Hering und Dorsch wurden in einigen Regionen drastisch reduziert, um den Bestandserholungsprozess zu unterstützen. In der westlichen Ostsee beispielsweise wurde die Fangquote für Dorsch auf ein Minimum gesenkt. Ähnlich verhält es sich mit dem Hering, dessen Fangmengen ebenfalls erheblich gekürzt wurden.
Diese Maßnahmen stoßen auf Kritik von Seiten der Fischereiwirtschaft, da die Reduktion der Fangmengen erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die betroffenen Regionen hat. Viele Fischer sehen ihre Existenz bedroht und fordern Unterstützung von den Regierungen. Um den Fischern zu helfen, wurden finanzielle Hilfen und Programme zur Umstellung auf nachhaltigere Praktiken ins Leben gerufen. Ziel ist es, langfristig eine nachhaltige Nutzung der Fischbestände sicherzustellen und gleichzeitig die ökonomische Grundlage der Küstenfischerei zu sichern.
Die wissenschaftlichen Berichte zeigen, dass die Erholung der Bestände Zeit braucht und nur mit strengen Regulierungen erreicht werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie die Umsetzung der Fangmengenbeschränkungen in den kommenden Jahren verläuft und ob sich die Bestände in der Ostsee tatsächlich erholen. Klar ist jedoch, dass ein Gleichgewicht zwischen ökologischen und wirtschaftlichen Interessen gefunden werden muss, um die Fischerei in der Ostsee nachhaltig zu gestalten.