Die weltweiten Korallenbestände sind nach Angaben der US-Ozeanbehörde NOAA derzeit von der größten jemals registrierten Korallenbleiche betroffen. Grund dafür sind die stark erhöhten Wassertemperaturen, die durch den Klimawandel und das wiederkehrende Wetterphänomen El Niño noch verstärkt werden. Laut der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) sind über drei Viertel der Korallenbestände in den Ozeanen – sowohl im Atlantik, Pazifik als auch im Indischen Ozean – gefährdet.
„Wir befinden uns mitten in der massivsten Korallenbleiche, die je dokumentiert wurde,“ sagte der Koordinator des Korallenprogramms der NOAA am Freitag in Washington. Die steigenden Meerestemperaturen führen dazu, dass die Korallen ihre symbiotischen Algen abstoßen, die ihnen ihre Farbe und Nährstoffe liefern. Ohne diese Algen bleichen die Korallen aus und sind stark geschwächt, was sie anfälliger für Krankheiten macht und letztlich zum Absterben ganzer Riffe führen kann.
Besonders betroffen sind die Korallenriffe in tropischen Regionen, die eine wichtige Rolle im Ökosystem der Ozeane spielen und eine Heimat für zahlreiche Meeresarten bieten. Forscher warnen, dass es bei anhaltend hohen Wassertemperaturen zu einem großflächigen Verlust von Korallenriffen kommen könnte, was nicht nur die Artenvielfalt bedroht, sondern auch die Küstengemeinschaften gefährdet, die auf die Riffe als Schutz vor Stürmen und als Einkommensquelle durch Tourismus und Fischerei angewiesen sind.
Die NOAA und andere internationale Umweltschutzorganisationen fordern verstärkte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, um den rasanten Anstieg der Wassertemperaturen zu stoppen und den Korallen die Chance auf Regeneration zu geben.