Plankton spielt eine entscheidende Rolle im Ökosystem der Ozeane. Es bildet die Basis der marinen Nahrungskette und ist maßgeblich für die Aufnahme von Kohlendioxid und die Produktion von Sauerstoff verantwortlich. Doch die aktuellen Entwicklungen rund um das Plankton in den Weltmeeren geben Anlass zur Sorge.
Veränderung der Planktonpopulation
Wissenschaftler beobachten seit einigen Jahren deutliche Veränderungen in den Planktonbeständen. Ursachen dafür sind vor allem der Klimawandel, die Erwärmung der Meere sowie die zunehmende Verschmutzung durch Mikroplastik. Besonders empfindlich reagiert das Phytoplankton – winzige, pflanzenähnliche Organismen, die für die Sauerstoffproduktion im Meer verantwortlich sind. Erwärmte Ozeane und veränderte Nährstoffverhältnisse beeinträchtigen das Wachstum dieser Organismen und führen an einigen Orten zu Rückgängen.
Eine geringere Phytoplanktonproduktion hat weitreichende Folgen, da es die Hauptnahrungsquelle für viele Meerestiere darstellt. Fällt diese Nahrungsquelle weg oder wird sie reduziert, geraten Fischbestände und andere marine Lebewesen unter Druck. Besonders betroffen sind Fischarten wie Sardellen oder Makrelen, die sich hauptsächlich von Plankton ernähren.
Übermäßiges Planktonwachstum – Algenblüten
In einigen Regionen der Weltmeere kommt es hingegen zu einem anderen Phänomen: dem übermäßigen Wachstum von bestimmten Planktonarten, insbesondere Algen. Diese sogenannten Algenblüten treten vor allem in Küstengebieten auf, die stark mit Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor aus Landwirtschaft und Abwässern belastet sind. Diese Nährstoffe fördern das explosionsartige Wachstum von Algen, die nach ihrem Absterben Sauerstoff im Wasser verbrauchen und sogenannte „Todeszonen“ entstehen lassen, in denen kein Leben mehr möglich ist.
Algenblüten können zudem toxische Substanzen freisetzen, die das marine Leben, aber auch die menschliche Gesundheit gefährden. Giftige Algenblüten, wie etwa die „Rote Flut“ an den Küsten Floridas, führen immer wieder zu Fischsterben und beeinträchtigen lokale Fischereien und den Tourismus.
Die Bedeutung von Plankton für den Klimawandel
Plankton spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, da es große Mengen an Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt. Insbesondere das Phytoplankton bindet Kohlendioxid durch Fotosynthese und trägt somit zur Verringerung der Treibhausgase bei. Veränderungen in den Planktonpopulationen könnten die Fähigkeit der Ozeane, Kohlendioxid zu binden, schwächen und damit den Klimawandel beschleunigen.
Wissenschaftliche Forschung und Maßnahmen
Die Forschung rund um Plankton ist in den letzten Jahren intensiviert worden, da seine Bedeutung für das globale Klima und die Gesundheit der Meere zunehmend erkannt wird. Forscher untersuchen die Auswirkungen der Erwärmung der Meere, der Versauerung der Ozeane und der Plastikverschmutzung auf das Plankton. Einige Projekte zielen darauf ab, die Nährstoffbelastung der Meere zu reduzieren und ein nachhaltigeres Management der Küstengebiete zu fördern.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation rund um das Plankton, dass es sich um einen sensiblen Indikator für den Zustand unserer Ozeane handelt. Die Veränderungen, die sich derzeit abzeichnen, haben nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf das marine Ökosystem, sondern auch langfristige Konsequenzen für das Klima und die weltweite Nahrungsmittelproduktion. Ein verstärktes Engagement im Umweltschutz und in der Forschung ist notwendig, um das Gleichgewicht der Ozeane zu bewahren und die wichtige Rolle des Planktons zu schützen.