Trotz akuter Wohnungsnot in vielen deutschen Städten ist die Zahl der Baugenehmigungen auch im August 2024 erneut deutlich zurückgegangen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sank die Zahl der Genehmigungen um fast sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt wurden von Januar bis August etwa 142.000 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang von mehr als 19 Prozent oder fast 34.000 Wohnungen im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres.
Die Ursachen für diesen Abwärtstrend sind vielfältig. Vor allem die gestiegenen Finanzierungs- und Baukosten setzen Bauherren unter Druck. Die hohen Zinsen und die teuren Baumaterialien führen dazu, dass viele geplante Bauprojekte verschoben oder sogar ganz gestrichen werden. Dies verschärft die ohnehin angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt, insbesondere in Großstädten, wo der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum weiter wächst.
Zusätzlich kritisieren Branchenverbände die ausufernde Bürokratie, die den Wohnungsbau weiter verzögere. Komplizierte Genehmigungsverfahren und langwierige Bauauflagen bremsen die Umsetzung neuer Projekte erheblich. Viele Experten fordern daher dringend Maßnahmen von der Politik, um den Bauprozess zu vereinfachen und beschleunigen, sowie finanzielle Anreize für Investoren und Bauunternehmen, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln.
Angesichts der sinkenden Zahl an Baugenehmigungen wird die Erreichung des Ziels, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, zunehmend unrealistisch. Dies verschärft die soziale Ungleichheit auf dem Wohnungsmarkt weiter, da die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt.