Himmelsbeobachter können sich am Donnerstagabend auf ein außergewöhnliches doppeltes Naturschauspiel freuen – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Am frühen Abend wird im Südosten ein besonders beeindruckender Vollmond, der sogenannte Supermond, aufgehen. Gleichzeitig zieht am Westhimmel der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn und bietet eine seltene Gelegenheit, zwei beeindruckende Himmelsphänomene auf einmal zu beobachten.
Was ist ein Supermond?
Ein Supermond entsteht, wenn der Vollmond in einer Phase seiner Umlaufbahn steht, in der er der Erde besonders nahe kommt. Diese erdnahe Position, das sogenannte Perigäum, sorgt dafür, dass der Mond rund 14 Prozent größer und 30 Prozent heller erscheint als ein normaler Vollmond. Am Donnerstag erreicht der Mond um 13:26 Uhr MESZ seinen genauen Vollmondpunkt, und an diesem Tag kommt er der Erde auf nur 357.174 Kilometer nahe. Das ist eine besonders geringe Distanz im Vergleich zu den durchschnittlichen 384.400 Kilometern.
Durch diese Nähe wirkt der Mond für das bloße Auge nicht nur größer, sondern strahlt auch deutlich heller am Nachthimmel. Die beste Zeit, um den Supermond zu bewundern, ist kurz nach Sonnenuntergang, wenn er am Horizont aufsteigt und durch die Erdatmosphäre besonders eindrucksvoll wirkt. Dies verleiht ihm manchmal auch eine leicht orange oder rötliche Färbung.
Der Komet Tsuchinshan-Atlas
Während der Supermond im Südosten zu sehen ist, zieht am Westhimmel der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn. Der Komet wurde 1964 vom Tsuchinshan-Observatorium in China entdeckt und gehört zur Familie der sogenannten Langperiodischen Kometen, deren Umlaufbahnen oft viele Tausende Jahre umfassen. Der Komet erreicht in diesen Tagen eine Helligkeit, die es unter guten Bedingungen möglich macht, ihn mit bloßem Auge oder durch ein Fernglas zu beobachten.
Tsuchinshan-Atlas wird vor allem in der Dämmerung am Westhimmel sichtbar sein, kurz nachdem die Sonne untergegangen ist. Der Komet ist auf seiner Reise durch das innere Sonnensystem unterwegs und zeigt einen typischen Kometenschweif, der durch das Auflösen von Eis und Staubteilchen in der Nähe der Sonne entsteht.
Tipps zur Beobachtung
Für das beste Beobachtungserlebnis ist eine klare Sicht auf den Osthorizont für den Supermond und auf den Westhorizont für den Kometen entscheidend. Es empfiehlt sich, einen Ort fernab von Stadtlichtern aufzusuchen, um die Lichtverschmutzung zu minimieren. Ein Fernglas oder ein kleines Teleskop können zusätzlich helfen, den Kometen Tsuchinshan-Atlas genauer zu betrachten.
Auch wenn der Mond bereits mit bloßem Auge gut sichtbar sein wird, lohnen sich Teleskope und Ferngläser, um Oberflächendetails wie Krater oder Gebirgszüge zu erkennen. Der Komet hingegen könnte durch seine Bewegung und seinen charakteristischen Schweif besonders faszinierend wirken, vor allem für Hobbyastronomen.
Ein einzigartiges Himmelsphänomen
Die gleichzeitige Sichtbarkeit von Supermond und Komet ist ein seltenes Ereignis und bietet sowohl Hobby-Astronomen als auch Himmelsbegeisterten die Möglichkeit, zwei der schönsten Himmelsereignisse auf einmal zu erleben. Während Supermonde häufiger vorkommen, sind Kometen wie Tsuchinshan-Atlas, die von der Erde aus mit bloßem Auge sichtbar sind, eine seltene Erscheinung.
Fazit
Der kommende Donnerstagabend verspricht ein spektakuläres Himmelsereignis, das sowohl Neugierige als auch erfahrene Beobachter gleichermaßen faszinieren dürfte. Egal ob für eine einfache Himmelsbeobachtung oder für ambitionierte Astrofotografie – das Zusammenspiel von Supermond und Komet Tsuchinshan-Atlas wird sicherlich ein unvergessliches Erlebnis.