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Wie Sie Igel in diesem Herbst schützen und Leben retten können

Alexas_Fotos (CC0), Pixabay

Der Herbst ist eine entscheidende Zeit für Igel, da sie sich auf ihren Winterschlaf vorbereiten. In vielen Ländern, wie auch in Estland, sind Igel jedoch besonders anfällig für Verletzungen durch menschliche Aktivitäten. Die gemeinnützige Igelrettungsorganisation Siilipusa macht darauf aufmerksam, dass jeder einfache Maßnahmen ergreifen kann, um die stacheligen Säugetiere zu schützen.

Anneli Sinirand, die Direktorin von Siilipusa, erklärte in einem Interview, dass zurzeit 23 Igel in ihrer Station überwintern. „95 Prozent der Igel, die bei uns landen, sind durch menschliche Aktivitäten verletzt worden“, sagte sie. Die Verletzungen reichen von Hundebissen über Verletzungen durch Rasentrimmer und Rasenmäher bis hin zu Igeln, die in Zäunen stecken bleiben.

Gefahren für Igel im Herbst

Besonders im Herbst, wenn die Gärten für den Winter vorbereitet werden, lauern für Igel viele Gefahren. Ein großes Risiko sind Laubhaufen, in denen sich die Tiere gerne Nester bauen. „Wenn man Laub zusammenharkt und es später entfernt, könnte es sein, dass sich ein Igel bereits ein Nest gebaut hat oder darin übernachtet“, warnt Sinirand. Auch in Laubsäcken, die im Garten herumliegen, suchen Igel manchmal Unterschlupf.

Rasentrimmer und Rasenmäher stellen eine weitere Gefahr dar, insbesondere in der Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst, wenn Igel noch aktiv sind. Sinirand berichtet von einem Igel, der in diesem Jahr durch einen Rasentrimmer verletzt wurde. „Unser jüngster Neuzugang kam mit schweren Verletzungen zu uns“, sagte sie.

Tipps, wie Sie Igeln helfen können

Es gibt einige einfache Maßnahmen, die jeder ergreifen kann, um Igel zu schützen und ihnen in den kälteren Monaten zu helfen:

Vorsicht beim Arbeiten im Garten: Seien Sie beim Zusammenharken von Laub oder bei der Nutzung von Gartengeräten besonders vorsichtig. Igel könnten sich in Laubhaufen oder unter Sträuchern verstecken. Überprüfen Sie Laubsäcke oder offene Schuppen, bevor Sie diese verschließen, um sicherzustellen, dass sich keine Igel darin aufhalten.

Trockene Nistplätze anbieten: Igel brauchen trockene und sichere Orte, um Nester zu bauen und zu überwintern. Lassen Sie Laub in Ecken des Gartens oder schaffen Sie trockene Unterschlupfmöglichkeiten, zum Beispiel unter Schuppen, Nebengebäuden oder Hecken.

Zusätzliche Nahrung anbieten: Igel fressen im Herbst vermehrt, um sich für den Winterschlaf zu wappnen. Sie können ihnen dabei helfen, indem Sie Trockenfutter für Katzen oder spezielles Igel-Futter anbieten. Auf keinen Fall sollten Sie Igeln jedoch Milch geben, da diese bei den Tieren Verdauungsprobleme verursacht.

Kontakt mit Fachleuten aufnehmen: Wenn Sie einen verletzten oder verwaisten Igel finden, holen Sie sich zuerst Rat bei einer Igelrettungsstation oder einem Fachmann, bevor Sie versuchen, das Tier selbst zu versorgen. Igel sollten nicht vorschnell ins Haus gebracht werden, da dies ihnen schaden kann.

Winterschlaf und Verhalten von Igeln

Während viele Igel im Herbst bereits Winterschlaf halten oder sich darauf vorbereiten, bleiben einige – vor allem kleinere – länger aktiv, um sich Fettreserven anzufressen. „Wenn das Wetter wärmer ist, können Igel auch kurzzeitig aus dem Winterschlaf aufwachen“, erklärt Sinirand. Daher ist es besonders wichtig, die Tiere nicht zu stören und ihnen Zugang zu sicherem Nistmaterial zu bieten.

Die Igelrettungsstation von Siilipusa hat in diesem Jahr unter anderem drei trächtige Igel aufgenommen, die von Hunden gebissen wurden. Dank der Pflege in der Station konnten alle drei ihre Jungen erfolgreich aufziehen. Insgesamt haben etwa 70 Igelbabys in der Station Schutz gefunden.

Fazit

Mit einfachen Maßnahmen können Sie dazu beitragen, Igel in Ihrem Garten zu schützen und ihnen eine sichere Umgebung für den Winter zu bieten. Indem Sie achtsam mit Laubhaufen, Gartengeräten und möglichen Verstecken umgehen, können Sie das Leben dieser nützlichen und faszinierenden Tiere erheblich verbessern.

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