Die NATO beginnt heute ihr jährliches Militärmanöver mit dem Codenamen „Steadfast Noon“, das darauf abzielt, die Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses im Kontext nuklearer Bedrohungen zu trainieren. Diese Übung gilt als eine der wichtigsten strategischen Simulationen des Verteidigungsbündnisses, da sie die Einsatzbereitschaft von Atomwaffen in einem potenziellen Krisenszenario prüft. Nach Angaben aus dem NATO-Hauptquartier in Brüssel beteiligen sich in den kommenden zwei Wochen rund 2.000 Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen NATO-Staaten. Diese stammen von acht Luftwaffenstützpunkten in Europa, die im Manöver vernetzt zusammenarbeiten.
Das Übungsszenario sieht den Einsatz von mehr als 60 Flugzeugen vor, darunter modernste Kampfjets, die speziell dafür ausgelegt sind, in Europa stationierte US-Atombomben zu transportieren und im Ernstfall einzusetzen. Obwohl bei der Übung keine scharfen Waffen zum Einsatz kommen, werden sämtliche Abläufe eines Nuklearangriffs simuliert, um die Abläufe im Ernstfall zu optimieren und die Koordination zwischen den beteiligten NATO-Staaten zu stärken. Neben Jagdbombern kommen auch Tankflugzeuge und Aufklärungsjets zum Einsatz, um eine möglichst realistische Trainingsumgebung zu schaffen.
Das „Steadfast Noon“-Manöver findet in einem geopolitischen Umfeld statt, das von Spannungen geprägt ist, insbesondere in Anbetracht der zunehmenden atomaren Aufrüstung in Russland und der potenziellen Bedrohung durch andere Staaten. Die NATO betont, dass diese Übung rein defensiver Natur ist und der Abschreckung dient, um die Sicherheit im euroatlantischen Raum zu gewährleisten.