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Kleines Programm mit großer Wirkung: „Mental Health Coaches“ unterstützen junge Menschen an Schulen

TotalShape (CC0), Pixabay

Vor einem Jahr startete das Bundesjugendministerium das Programm „Mental Health Coaches“, um Kinder und Jugendliche in Schulen zu ermutigen, bei psychischen Problemen frühzeitig Hilfe zu suchen. Das Programm hat sich seitdem als wertvolle Unterstützung erwiesen. Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass das Angebot an mehr als 100 Schulen erfolgreich angenommen wird.

Psychische Gesundheit im Fokus

Unter dem Motto „Sagen, was ist. Tun, was hilft.“ wurde das Programm im September 2023 ins Leben gerufen, um den wachsenden psychischen Belastungen bei jungen Menschen zu begegnen. Laut aktuellen Studien leiden immer mehr Schülerinnen und Schüler unter Stress, Ängsten und anderen psychischen Problemen, die durch die Corona-Pandemie und andere gesellschaftliche Entwicklungen verstärkt wurden. Das Bundesjugendministerium hat darauf reagiert und das Projekt entwickelt, um Kindern und Jugendlichen eine niederschwellige Möglichkeit zu bieten, Unterstützung zu erhalten.

Ein Jahr nach dem Start des Programms zogen das Bundesjugendministerium und die Projektträger bei einer Fachtagung eine positive Zwischenbilanz. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hob die Bedeutung der Initiative hervor und betonte: „Es ist ein kleines Programm mit sehr großer Wirkung.“

Positive Ergebnisse und erste Erfolge

Ein Forschungsteam der Universität Leipzig unter der Leitung von Professor Julian Schmitz hat die Auswirkungen des Programms evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Modellprojekt auf breite Akzeptanz stößt. Schulleitungen, Lehrkräfte und die Mental Health Coaches berichten von einer hohen Beteiligung und Offenheit der Schülerinnen und Schüler. Viele der Jugendlichen nehmen das Angebot freiwillig an und sind dankbar für die Möglichkeit, offen über ihre Sorgen und Belastungen sprechen zu können.

Seit dem Start im Jahr 2023 haben bereits etwa 40.000 Schülerinnen und Schüler an mehr als 1.000 Beratungsangeboten der Mental Health Coaches teilgenommen. Dabei wurde deutlich, dass der Bedarf an psychologischer Unterstützung in Schulen groß ist und das Programm vielen jungen Menschen hilft, besser mit ihren Herausforderungen umzugehen. Die Rückmeldungen aus den Schulen sind überwiegend positiv, und eine Fortsetzung des Programms wird von allen Seiten gewünscht.

Die Rolle der Mental Health Coaches

Die Mental Health Coaches sind ausgebildete Fachleute aus den Bereichen Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Psychologie. Sie arbeiten direkt an den Schulen und stehen den Schülerinnen und Schülern für vertrauliche Gespräche zur Verfügung. Dabei entscheiden die Jugendlichen selbst, ob und worüber sie sprechen möchten. Die Coaches helfen ihnen, Wege zu finden, mit Stress und belastenden Situationen umzugehen, und vermitteln bei Bedarf weitere Hilfsangebote.

Das Programm ist in die Strukturen der teilnehmenden Schulen integriert und ergänzt deren bestehende präventive Maßnahmen im Bereich der mentalen Gesundheit. Zudem ist das Projekt mit regionalen Beratungsstellen vernetzt, um sicherzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler bei Bedarf weiterführende Unterstützung erhalten.

Blick in die Zukunft: Ausweitung des Programms

Für die Jahre 2023 und 2024 stehen 10 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung. Angesichts des bisherigen Erfolgs und der positiven Resonanz wird bereits über eine mögliche Ausweitung des Projekts diskutiert. Eine umfassende wissenschaftliche Auswertung durch die Universität Leipzig soll bis Ende 2024 vorliegen und eine fundierte Grundlage für die weitere Gestaltung des Programms liefern.

„Wir wollen, dass dieses Programm weiterhin vielen jungen Menschen hilft, ihre psychische Gesundheit zu stärken und Herausforderungen zu meistern“, betonte Bundesfamilienministerin Paus. Damit könnten die „Mental Health Coaches“ auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der schulischen Gesundheitsförderung spielen und langfristig die mentale Gesundheit der jungen Generation stärken.

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