Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing hat angekündigt, in den kommenden Monaten rund 17.000 Stellen zu streichen, was etwa zehn Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht. Mit dieser drastischen Maßnahme reagiert der Konzern auf die erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, die sich in den letzten Monaten zunehmend verschärft haben. Laut Konzernführung ist der aktuelle Streik von über 33.000 Mitarbeitern einer der Hauptgründe für den Einbruch der Ergebnisse im dritten Quartal. Die Produktionsstillstände und Verzögerungen haben die Bilanz des Unternehmens stark belastet.
Doch die Probleme bei Boeing reichen weit über den aktuellen Arbeitskampf hinaus. Schon in den letzten Jahren hatte das Unternehmen mit einer Reihe von Herausforderungen zu kämpfen. Insbesondere technische Mängel und Sicherheitsbedenken an mehreren Flugzeugmodellen, darunter die 737 Max, hatten das Vertrauen in den Konzern erschüttert. Diese Probleme führten nicht nur zu milliardenschweren Strafzahlungen und Entschädigungen, sondern auch zu einem erheblichen Reputationsverlust.
Die aktuelle Personalreduktion ist Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans, mit dem Boeing versucht, wieder auf Kurs zu kommen. Es wird erwartet, dass die Einschnitte besonders den Produktionsbereich und das Management betreffen werden. Trotz der geplanten Sparmaßnahmen bleibt ungewiss, ob Boeing die schweren Verluste schnell genug kompensieren kann, um langfristig wieder konkurrenzfähig zu sein.
Zudem steht der Konzern weiterhin unter Druck, da die Nachfrage nach neuen Flugzeugen aufgrund globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten und der noch immer andauernden Folgen der Pandemie auf einem historisch niedrigen Niveau verharrt. Experten befürchten, dass die geplanten Stellenstreichungen nur der erste Schritt in einem längeren Prozess des Umbaus sein könnten, der tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Luftfahrtindustrie haben wird.