Mehr als 730 Millionen Menschen weltweit sind unterernährt. Dies geht aus dem aktuellen Bericht der Welthungerhilfe hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Zwar ist die Zahl der Hungernden im Vergleich zu 2022 leicht gesunken – von 732 auf 730 Millionen –, doch der Fortschritt im Kampf gegen den Hunger bleibt weiterhin viel zu langsam. Die Hilfsorganisation betont, dass die aktuellen Bemühungen bei weitem nicht ausreichen, um das von den Vereinten Nationen gesetzte Ziel zu erreichen, den Hunger bis 2030 zu beseitigen.
Zu den Hauptursachen für die anhaltende Unterernährung zählen nach wie vor bewaffnete Konflikte und Kriege. Diese zerstören Ernten, vertreiben Menschen aus ihrer Heimat und erschweren die Versorgung der betroffenen Bevölkerungen. Zudem verstärken die Auswirkungen des Klimawandels, wie anhaltende Dürren und schwere Überschwemmungen, die Ernährungskrise in vielen Regionen. Vor allem ärmere Länder haben kaum Möglichkeiten, sich gegen diese klimatischen Extremereignisse zu wappnen.
Der Bericht der Welthungerhilfe listet 42 Länder, in denen die Lage ernst bis sehr ernst ist. Besonders betroffen sind der Jemen, der Südsudan, Madagaskar und der Tschad. Diese Länder kämpfen mit einer Kombination aus kriegerischen Auseinandersetzungen und klimatischen Extremen, die die ohnehin fragile Versorgungslage weiter verschärfen.
Die Welthungerhilfe fordert daher ein entschlosseneres internationales Handeln. Dazu gehören eine schnelle humanitäre Hilfe in Krisengebieten, langfristige Entwicklungszusammenarbeit, und mehr Investitionen in klimaresiliente Landwirtschaft. Nur so könne die Weltgemeinschaft eine Trendwende schaffen und Millionen Menschen vor dem Hunger bewahren. Doch die Zeit drängt, denn das Jahr 2030 rückt immer näher, und ohne entschlossene Maßnahmen bleibt das Ziel, den Hunger zu beenden, in weiter Ferne.