Die Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Bettina Orlopp, äußert sich besorgt über eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit und warnt vor erheblichen Risiken für das Unternehmen. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ betonte Orlopp, dass eine solche Übernahme negative Folgen für das Rating der Commerzbank haben könnte. „Unser Rating würde sich verschlechtern, wahrscheinlich sogar deutlich“, sagte sie.
Aktuell genießt die Commerzbank bei der Ratingagentur S&P ein A-Rating, das eine solide Bonität und Kreditwürdigkeit signalisiert. Unicredit hingegen liegt mit einem BBB-Rating drei Stufen tiefer. Diese Diskrepanz in den Bonitätsnoten könnte sich unmittelbar auf die Geschäftsbeziehungen der Commerzbank auswirken, so Orlopp. Sie befürchtet, dass die Bank Kunden verlieren könnte, die für ihre Geschäfte auf hohe Bonitätsstandards angewiesen sind und daher nur mit Instituten zusammenarbeiten, die ein hohes Rating aufweisen.
Darüber hinaus würde eine Verschlechterung des Ratings auch die Refinanzierungskosten der Commerzbank in die Höhe treiben. Ein schlechteres Rating bedeutet, dass die Bank für Kredite höhere Zinsen zahlen müsste, was die Profitabilität unter Druck setzen könnte.
Orlopp’s Aussagen unterstreichen die potenziellen Herausforderungen, die eine Übernahme durch Unicredit für die Commerzbank mit sich bringen könnte. Neben operativen Risiken stehen vor allem der Erhalt der Bonität und das Vertrauen der Kunden im Fokus. Eine solche Übernahme könnte die Marktposition der Commerzbank in Deutschland schwächen und das Vertrauen von Kunden und Investoren in die Stabilität der Bank erschüttern.
Mit diesen Risiken im Blick bleibt abzuwarten, wie sich die Gespräche und Entscheidungen rund um die mögliche Übernahme entwickeln. Die Aussagen von Orlopp machen jedoch deutlich, dass eine Verschmelzung mit Unicredit für die Commerzbank mehr als nur strategische Herausforderungen bereithalten würde.