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Vorsicht bei Pilz-Erkennungs-Apps: Risiken und Gefahren beim Pilzesammeln

jhenning (CC0), Pixabay

Pilze haben momentan Hochsaison, und viele Pilzliebhaber zieht es in die Wälder, um Maronen, Steinpilze und andere essbare Sorten zu sammeln. Doch gerade für unerfahrene Sammler ist Vorsicht geboten: Pilz-Erkennungs-Apps, die bei der Identifizierung helfen sollen, können gefährliche Fehleinschätzungen liefern. Walter Pesak, ein erfahrener Pilzsachverständiger, warnt ausdrücklich vor der Nutzung solcher Apps als alleinige Hilfe.
Erkennungs-Apps: Unsicher bei wichtigen Details

Laut Pesak berücksichtigen diese Apps oft nicht alle relevanten Faktoren. „Ob der Pilz am Vormittag oder Nachmittag fotografiert wurde, ob es geregnet hat oder die Sonne scheint, all das beeinflusst die Bildergebnisse. Auch der Stiel, die Farbe des Pilzfleisches und der Geruch sind wichtige Merkmale, die eine App nicht richtig erfassen kann“, erklärt er. Diese entscheidenden Details könnten also bei der Bestimmung fehlen.
Alter der Pilze nicht unterschätzen

Zusätzlich spielt das Alter der Pilze eine große Rolle. Auch ein eigentlich essbarer Pilz kann bei falscher Lagerung oder im Alter giftig werden. „Wie bei Fleisch können auch Pilze verderben“, betont Pesak. Das sei etwas, was die App ebenfalls nicht ausreichend beachtet.
Gefährliche Verwechslungen: Tödliche Pilze möglich

Ein weiteres großes Risiko besteht bei der Verwechslung giftiger Pilze mit essbaren Doppelgängern. Pesak führt das Beispiel des Spitzgebuckelten Raukopfs an, der leicht mit dem genießbaren Kupferroten Gelbfuß verwechselt werden kann. „Wer den Spitzgebuckelten Raukopf isst, riskiert tödliche Vergiftungen durch Organversagen, das nach acht bis zehn Tagen einsetzt“, warnt Pesak eindringlich.
Die bessere Alternative: Expertenrat einholen

Obwohl Pilz-Erkennungs-Apps praktische Funktionen bieten, sollten sie laut Pesak nur als Ergänzung und nicht als Hauptquelle verwendet werden. Für Hobby-Sammler empfiehlt er dringend, ihre Pilze von Experten prüfen zu lassen. „Das dauert nur wenige Minuten und kann Leben retten“, so der Pilzsachverständige.

Ein Tipp für Anfänger: „Maronen-Röhrlinge sind leicht zu erkennen. Drückt man auf ihren Schwamm, verfärbt sich die Stelle blau. Diese Pilze sind exzellente Speisepilze und eignen sich hervorragend für Anfänger“, sagt Pesak abschließend.

Es bleibt also ratsam, bei Unsicherheiten lieber auf den Rat eines Experten zu vertrauen, um die Freude am Pilzsammeln ohne gesundheitliche Risiken zu genießen.

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