In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat die Polizei im rheinland-pfälzischen Hachenburg eine umfangreiche Razzia bei einer Veranstaltung mit mutmaßlich rechtsextremem Hintergrund durchgeführt. Laut Angaben der Polizei wurden bei der Aktion die Personalien von rund 130 Teilnehmern aufgenommen. Die Veranstaltung, die sich offenbar als Kampfsportevent tarnte, zog Personen aus dem „rechten Spektrum“ aus ganz Deutschland sowie den Niederlanden an.
Ersten Ermittlungen zufolge war der regionale Ableger der rechtsextremen Kleinstpartei „III. Weg“ der Organisator des Treffens. Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem Event um eine gezielte Zusammenkunft handelte, die neben dem Kampfsport auch der Vernetzung rechtsextremer Gruppierungen diente.
Die Beamten stürmten das Gelände am späten Abend und führten umfangreiche Durchsuchungen durch. Neben der Sicherstellung diverser Gegenstände, die derzeit auf ihren rechtlichen Zusammenhang überprüft werden, fand die Polizei auch Propagandamaterial der rechtsextremen Szene.
Der III. Weg ist in Deutschland eine bekannte, verfassungsfeindliche Organisation, die regelmäßig durch Veranstaltungen im rechtsextremen Umfeld auffällt. Solche Kampfsportveranstaltungen dienen laut Experten oft als Plattform für den Austausch und die Rekrutierung neuer Anhänger innerhalb der Szene. Dabei soll es weniger um sportliche Betätigung gehen, sondern vielmehr um den Aufbau eines paramilitärischen Netzwerks.
Die Behörden werten die Veranstaltung als Teil einer zunehmenden Tendenz rechtsextremer Gruppierungen, sich stärker im Bereich des Kampfsports zu organisieren, um physische und mentale Stärke in ihren Reihen zu fördern. Kampfsportevents wie dieses sind Teil einer breiteren Strategie der Szene, Gewaltpotenziale zu erhöhen und eine geschlossene Gruppenkultur zu pflegen.
Die Ermittlungen gegen die Beteiligten dauern an, und die Polizei prüft, ob rechtliche Schritte gegen die Veranstalter und Teilnehmer eingeleitet werden können.