Eine dreiwöchige Expedition zur Gorringe-Bank, dem größten Unterwasserberg Westeuropas, führte zur Entdeckung von 40 neuen Arten. An der Mission, die von 50 Tauchern und Wissenschaftlern begleitet wurde, nahm auch das portugiesische Fernsehen RTP teil. Während die Forscher von den neu entdeckten Arten begeistert waren, äußerten sie zugleich Besorgnis über das Fehlen von Haien, die für das Gleichgewicht der marinen Ökosysteme von entscheidender Bedeutung sind.
Die Gorringe-Bank, etwa 200 Kilometer vor der Algarve gelegen, erhebt sich vom Meeresboden auf eine Tiefe von 5.000 Metern, wobei ihr Gipfel nur 30 Meter unter der Wasseroberfläche liegt. In dieser Oase der Artenvielfalt fanden die Forscher hunderte Zitterrochen – eine seltene Beobachtung, da diese Tiere normalerweise nur vereinzelt auftauchen. Einige Tauchgänge dokumentierten jedoch 100 bis 200 Exemplare auf einmal.
Die Expedition ermöglichte es, in zuvor unerforschte Gebiete der Gorringe-Bank vorzudringen, was zur Entdeckung zahlreicher verborgener Arten führte. Forscher fanden heraus, dass sich in den dichten Seetangwäldern des Berges mindestens 200 verschiedene Arten verbergen, von denen 40 zuvor noch nie beschrieben wurden.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Expedition war die Anlage eines Herbariums, in dem über 100 Algenproben gesammelt wurden. Diese Proben sollen dazu beitragen, die DNA dieser Organismen zu bewahren und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten, wie den Temperaturanstieg der Meere und den Fischfang, auf die Artenvielfalt zu untersuchen.
Neben der Erforschung von Fischen und anderen Meereslebewesen wurden auch Meeressäuger und Vögel beobachtet, darunter mindestens sieben Walarten. Trotz der bedeutenden Entdeckungen betonten die Forscher, dass der Schutz der Gorringe-Bank und ähnlicher Ökosysteme eine langfristige Aufgabe sei, die den Einsatz geeigneter Maßnahmen erfordere. Portugal spielt hierbei eine führende Rolle im internationalen Bestreben, 30 % der Meeresgebiete in den nächsten fünf Jahren zu schützen.