Sozial- und Pflegeverbände in Deutschland schlagen Alarm: Die Unterstützung für Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, reicht nicht aus. Mit Blick auf den Europäischen Tag der pflegenden Angehörigen fordern die Verbände mehr finanzielle und strukturelle Hilfen. Im Zentrum der Forderungen stehen eine Lohnersatzleistung sowie die Schaffung zusätzlicher Pflegeplätze.
„Der Großteil der Pflege in Deutschland wird von Angehörigen zu Hause übernommen,“ erklärte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK. Um diese immense Aufgabe zu bewältigen, müssten viele Menschen ihre Berufstätigkeit einschränken oder gar ganz aufgeben. Die finanzielle Belastung und der Druck auf die Betroffenen seien enorm.
Die Verbände fordern daher eine deutliche Erhöhung der Unterstützung, damit pflegende Angehörige nicht nur moralisch, sondern auch finanziell entlastet werden. Ohne eine bessere Absicherung für diejenigen, die im Alltag ihre Liebsten pflegen, drohe die Pflegekrise weiter zu eskalieren. „Wir brauchen dringend eine umfassende Reform des Pflegesystems“, so Bentele.
Der Europäische Tag der pflegenden Angehörigen am morgigen Tag soll die Aufmerksamkeit auf diese oft vergessene Säule der Pflege lenken und die Politik zum Handeln drängen.