Eine Ärztin in der Westukraine soll durch das Ausstellen von falschen Invaliditätsbescheinigungen für wehrfähige Männer Millionen verdient haben. Die Frau, die als Leiterin einer medizinischen Kommission in der Stadt Chmelnyzkyj tätig war, steht im Verdacht, über einen längeren Zeitraum hinweg gegen hohe Geldzahlungen Dokumente ausgestellt zu haben, die Männer als wehrunfähig erklärten und ihnen so die Teilnahme an der Mobilmachung ersparten.
Bei einer umfangreichen Razzia in ihrer Wohnung sowie an ihrem Arbeitsplatz beschlagnahmte die Polizei umgerechnet mehr als fünf Millionen Euro, die überwiegend in US-Dollar aufbewahrt wurden. Laut Angaben des staatlichen Ermittlungsbüros wurde das Geld in nahezu jeder Ecke der Wohnung gefunden, versteckt in Schränken, Schubladen und verschiedenen Nischen.
Die Ermittlungen sind Teil eines größeren Vorgehens gegen Korruption im Zusammenhang mit der Mobilmachung in der Ukraine, bei dem bereits mehrere Personen festgenommen wurden. Besonders seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat die ukrainische Regierung den Kampf gegen solche illegalen Aktivitäten verstärkt, da die Mobilisierung von wehrfähigen Männern für die Verteidigung des Landes von zentraler Bedeutung ist. Die Verdächtige muss sich nun wegen Korruption und Missbrauchs ihrer Position vor Gericht verantworten.