Der Rio Negro, der zweitgrößte Nebenfluss des Amazonas, hat einen historischen Tiefstwert erreicht. Der Geologische Dienst Brasiliens meldete einen Pegelstand von nur 12,66 Metern – den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 120 Jahren. Die dramatische Wasserknappheit hat bereits erhebliche Auswirkungen auf die Region. Am Hafen von Manaus, der Hauptstadt der Provinz Amazonas, liegen Teile des Flusses trocken, was die Schifffahrt erheblich behindert.
Die Auswirkungen des Niedrigwassers sind gravierend: Die Versorgung der abgelegenen Gemeinden entlang des Flusses mit lebenswichtigen Gütern wie Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten ist stark beeinträchtigt. Viele Menschen in diesen Gebieten sind auf den Rio Negro als Transportweg angewiesen, doch nun müssen alternative und teurere Transportmöglichkeiten genutzt werden, um die Versorgung aufrechtzuerhalten.
Die Gründe für den drastischen Rückgang des Wasserstands sind vielfältig. Klimawandelbedingte Dürreperioden und veränderte Wetterphänomene in der Amazonasregion spielen dabei eine zentrale Rolle. Experten warnen, dass sich solche extremen Ereignisse in Zukunft häufen könnten, was zu weiteren Umweltproblemen und Herausforderungen für die Bevölkerung führen würde.
Die brasilianische Regierung und Hilfsorganisationen arbeiten unter Hochdruck daran, Lösungen zu finden, um die Versorgungssicherheit der betroffenen Regionen wiederherzustellen. Dennoch steht die Region vor einer ungewissen Zukunft, sollten die Wasserstände des Rio Negro weiterhin auf einem so niedrigen Niveau verbleiben.