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Polarlichter über Deutschland: Ein seltenes Himmelsphänomen in Aussicht

In den Nächten von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag könnten sich am Himmel über Deutschland Polarlichter zeigen – ein faszinierendes Schauspiel, das sonst meist in nördlicheren Breitengraden, wie Skandinavien oder Kanada, beobachtet wird. Der Grund für dieses mögliche Phänomen sind zwei koronale Massenauswürfe (CME) von der Sonne, die auf die Erde zurasen. Diese solaren Eruptionen schleudern große Mengen geladener Teilchen ins All, die mit dem Magnetfeld der Erde interagieren und die charakteristischen farbenprächtigen Polarlichter verursachen können.

Obwohl das Aufleuchten der Polarlichter theoretisch möglich ist, bleibt es unsicher, ob diese wirklich in Deutschland zu sehen sein werden. Sami Solanki, ein renommierter Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, zeigt sich vorsichtig optimistisch. „Wenn wir klaren Himmel haben, werde ich auf einen Hügel fahren und schauen. Aber es ist möglich, dass ich unverrichteter Dinge zurückkomme“, erklärte er.

Die Unsicherheit liegt darin, dass die genaue Auswirkung der koronalen Massenauswürfe nur schwer vorherzusagen ist. Solanki erläutert, dass es zwei Möglichkeiten gibt: „Wir wissen nicht, ob es einen direkten Treffer gibt oder nur einen Streifschuss.“ Ein direkter Treffer würde die besten Chancen für das Entstehen der Polarlichter bieten, während ein Streifschuss möglicherweise weniger starke Auswirkungen hätte, sodass das Phänomen nur schwach oder gar nicht zu sehen wäre.

Polarlichter entstehen, wenn die geladenen Teilchen der Sonne mit den Molekülen in der Erdatmosphäre kollidieren und dabei Energie freisetzen. Diese Energie wird in Form von Licht abgestrahlt, das meist in grünen, aber auch in roten, blauen oder violetten Farbtönen erscheinen kann. Üblicherweise sind Polarlichter in der Nähe der Pole sichtbar, da dort das Magnetfeld der Erde am stärksten ist. Doch bei besonders starken Sonnenstürmen können sie auch in mittleren Breiten, wie über Deutschland, sichtbar werden.

Wetterbedingungen könnten ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Um die Polarlichter sehen zu können, muss der Himmel klar und möglichst dunkel sein. Eine dichte Wolkendecke oder starker Lichteinfluss, etwa in städtischen Gebieten, würden die Sicht erschweren. Daher empfiehlt es sich, in ländliche Gebiete mit wenig Lichtverschmutzung zu fahren, um die besten Chancen auf eine Sichtung zu haben.

Auch wenn die Chancen auf eine Sichtung der Polarlichter über Deutschland eher gering sind, sorgt allein die Möglichkeit für Vorfreude unter Astronomiebegeisterten. In der Vergangenheit gab es bereits vereinzelt ähnliche Gelegenheiten, bei denen Polarlichter in nördlichen Teilen Deutschlands und sogar in Teilen Mitteleuropas sichtbar waren. Wer sich also auf die Jagd nach diesem seltenen Naturphänomen machen möchte, sollte die kommende Nacht gut im Auge behalten und sich an einem Ort mit freier Sicht und wenig Lichteinfluss positionieren.

Sollte es in diesen Nächten tatsächlich zu Polarlichtern kommen, könnte dies für viele Menschen eine seltene und unvergessliche Himmelsbeobachtung werden.

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