In der Kärntner Landeshauptstadt bleibt die Warnung für das Trinkwasser weiterhin bestehen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen das Wasser nach wie vor abkochen, bevor es genutzt werden kann – ausgenommen davon ist lediglich der Stadtteil Wölfnitz. Trotz sinkender Bakterienbelastung in den jüngsten Wasserproben will die Gesundheitsbehörde kein Risiko eingehen und hält die Maßnahme aufrecht. Als Unterstützung bei der Ursachenforschung steht der Stadt jetzt der renommierte Gesundheitsmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien zur Seite.
Trinkwasserversorgung auf dem Messegelände gesichert
Bis zur Klärung der Situation wird weiterhin frisches Trinkwasser auf dem Klagenfurter Messegelände bereitgestellt. Soldaten des Bundesheeres kümmern sich um die Abfüllung und Verteilung des Wassers, täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr. Zudem wird älteren und nicht mobilen Bürgern das Trinkwasser nach Hause geliefert – die Sozialombudsstelle der Stadt ist für diese Anliegen unter der Nummer 0463 5373755 erreichbar.
Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“
Die Stadtverwaltung hat die Maßnahmen zur Reinigung des 900 Kilometer langen Wassernetzes intensiviert. Sollten die laufenden Spülungen der Leitungen nicht ausreichen, könnte der Einsatz von Chlor erwogen werden, um die Bakterienbelastung endgültig zu beseitigen. Der renommierte Mediziner Hans-Peter Hutter, der bereits beim HCB-Skandal im Görtschitztal im Einsatz war, unterstützt das Team vor Ort und vergleicht die Situation mit der „Suche nach der Nadel im Heuhaufen“.
Bundesheer plant Einsatz von UV-Trinkwasseraufbereitungsanlagen
Ab Montag soll das Bundesheer zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit UV-Licht in Betrieb nehmen, die stündlich bis zu 10.000 Liter Wasser reinigen können. Dadurch entfällt der bisherige Wassertransport aus dem Hochbehälter. Die geplante Einsatzdauer des Bundesheeres wird vorerst auf 14 Tage festgelegt.
Probenanzahl wird verdoppelt
Um den Ursprung der Verunreinigung schneller ausfindig zu machen, wird die Anzahl der Wasserproben drastisch erhöht. Ab Sonntag sollen 40 Proben täglich genommen werden, ab der kommenden Woche sind sogar 70 Testungen pro Tag geplant. Unterstützt wird die Stadt dabei vom Institut für Lebensmittelsicherheit des Landes Kärnten sowie von der Stadt Villach.
Für die betroffenen Klagenfurter bedeutet dies weiterhin Geduld: Vorerst heißt es „abwarten und abkochen“, während die intensiven Bemühungen zur Klärung der Ursache fortgesetzt werden.