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Hells-Angels-Prozess in Wien: Zwei Haftstrafen und ein Freispruch im aufsehenerregenden Verfahren
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Hells-Angels-Prozess in Wien: Zwei Haftstrafen und ein Freispruch im aufsehenerregenden Verfahren

padrefilar (CC0), Pixabay

Nach einem spannungsgeladenen Prozess vor dem Wiener Landesgericht endete der Rechtsstreit gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Hells Angels mit zwei Verurteilungen und einem Freispruch. Der 38-jährige Hauptangeklagte erhielt eine Haftstrafe von 33 Monaten, davon elf Monate unbedingt, während ein 31-jähriger Mitangeklagter zu 18 Monaten verurteilt wurde, die durch eine widerrufene Bewährungsstrafe auf insgesamt 22 Monate anstiegen. Der älteste Angeklagte, ein 50-Jähriger, wurde hingegen von allen Vorwürfen freigesprochen – allerdings ist dieses Urteil noch nicht rechtskräftig.

Von schweren Vorwürfen zur milden Strafe

Ursprünglich war die Anklage weitaus schwerwiegender. Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten Schutzgelderpressung, Körperverletzung und gefährliche Drohungen vor. Im Laufe des Prozesses wurden jedoch viele Vorwürfe zurückgenommen oder abgeschwächt. Der Hauptangeklagte wurde letztendlich wegen minderschwerer Erpressung und schwerer Körperverletzung an einer 17-Jährigen verurteilt, der er in einem betrunkenen Zustand zwei Faustschläge ins Gesicht versetzte. Zusätzlich wurde er wegen der Verbreitung nationalsozialistischer Symbole verurteilt, da er mehrfach Hitler-Bilder über WhatsApp geteilt hatte.

Der 31-jährige Mitangeklagte wurde ebenfalls für eine schwere Körperverletzung in einer Weinhalle sowie die Verbreitung von Hitler-Bildern verurteilt. Anders als der Hauptangeklagte zeigte er jedoch keine Reue, was ihm eine härtere Strafe einbrachte.

Einzigartiger Freispruch und ungläubige Reaktionen

Der Freispruch des 50-Jährigen, der an den schwerwiegenden Vorfällen beteiligt gewesen sein soll, sorgte im Gerichtssaal für Stirnrunzeln. Vor allem die Polizeibeamten, die maßgeblich an den Ermittlungen beteiligt waren, zeigten sich sichtlich irritiert über den Ausgang des Verfahrens und reagierten teils mit Kopfschütteln.

Schutzgelderpressung und Gewalt im Tanzlokal: Zeugen widersprechen

Ein zentraler Punkt der Anklage war ein Vorfall in einem oberösterreichischen Tanzlokal, wo der Geschäftsführer und der DJ von Mitgliedern der Hells Angels brutal zusammengeschlagen wurden. Die Angeklagten beteuerten jedoch ihre Unschuld und behaupteten, am Tattag nicht vor Ort gewesen zu sein. Der Hauptangeklagte legte sogar Fotos vor, die ihn in einer Therme mit einer Geliebten zeigen sollten. Eine Influencerin, die als letzte Zeugin auftrat, bestätigte diese Aussage – jedoch schenkten die Geschworenen ihrer Version keinen Glauben.

Zwei andere Zeugen hingegen belasteten den 38-Jährigen schwer. Sie hatten ihn in typischer Hells-Angels-Kleidung im Tanzlokal gesehen, als die Gewalt eskalierte. Eine Mitarbeiterin erkannte ihn zudem aufgrund seiner markanten Tattoos wieder.

Fazit: Ein komplexer Prozess und offene Fragen

Der Hells-Angels-Prozess in Wien endete mit gemischten Ergebnissen. Während zwei der Angeklagten zu Haftstrafen verurteilt wurden, bleibt der Freispruch des 50-Jährigen umstritten. Die Ermittlungen gegen weitere mutmaßliche Beteiligte dauern an, und es bleibt abzuwarten, ob es in diesem Fall noch weitere Entwicklungen geben wird.

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