Für viele Privatversicherte in Deutschland könnte das kommende Jahr teurer werden: Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, der sich auf Informationen des PKV-Verbandes stützt, planen die meisten privaten Krankenversicherer, ihre Beiträge ab 2025 deutlich zu erhöhen. Im Durchschnitt wird ein Anstieg von rund 18 Prozent erwartet, wobei einzelne Versicherer ihre Preise um bis zu ein Drittel anheben könnten. Nur wenige Anbieter scheinen ihre Prämien stabil zu halten.
Die Gründe für diese spürbaren Erhöhungen sind vielfältig. Einer der Hauptfaktoren sind die stark gestiegenen Ausgaben der Versicherer. Viele Patienten haben in den letzten Monaten Behandlungen nachgeholt, die sie während der Corona-Pandemie verschoben hatten. Dies führte zu einem sprunghaften Anstieg der Kosten für medizinische Leistungen und Behandlungen. Darüber hinaus treiben allgemein steigende Gesundheitsausgaben – etwa für neue, teurere Therapien und Medikamente – die Prämien in die Höhe.
„Wir sehen eine Konsolidierung der Kosten nach der Pandemie, die jetzt auf die Versicherten zurückfällt“, erklärt ein Sprecher des PKV-Verbandes. Besonders stark betroffen könnten ältere Versicherte und jene sein, die schon jetzt hohe Prämien zahlen. Für viele von ihnen stellt sich die Frage, wie lange sie die höheren Beiträge noch stemmen können.
Die Beitragserhöhungen könnten auch eine Debatte über die Zukunft der privaten Krankenversicherung in Deutschland befeuern. Kritiker sehen in den steigenden Beiträgen ein Zeichen dafür, dass das System der PKV in seiner derzeitigen Form an seine Grenzen stößt. Befürworter hingegen betonen, dass die private Krankenversicherung weiterhin eine wichtige Säule des deutschen Gesundheitssystems bleibt und die hohen Leistungen rechtfertigt.
Für viele Versicherte heißt es nun: Taschenrechner raus und Alternativen prüfen. Es wird empfohlen, rechtzeitig einen Blick auf die eigenen Policen zu werfen und möglicherweise Tarife anzupassen, um den Beitragserhöhungen entgegenzuwirken.