Immer mehr ältere Arbeitnehmer in Deutschland entscheiden sich dafür, über das klassische Renteneintrittsalter hinaus erwerbstätig zu bleiben. Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 55 Jahren und dem Rentenalter in den letzten zwei Jahrzehnten nahezu verdreifacht. Waren im Dezember 2000 noch etwa 2,6 Millionen ältere Menschen in Arbeit, stieg diese Zahl bis Dezember 2023 auf beeindruckende knapp acht Millionen an. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 lag die Zahl noch bei 4,8 Millionen.
Dieser Anstieg zeigt deutlich, dass immer mehr ältere Menschen ihre Berufserfahrung länger einbringen und die Phase der Erwerbstätigkeit ausdehnen. Die Beschäftigungsquote der über 55-Jährigen kletterte in den letzten zehn Jahren um 14 Prozentpunkte auf nunmehr 59 Prozent. Ein Hauptgrund dafür ist der Wunsch vieler, auch im fortgeschrittenen Alter aktiv zu bleiben – sei es aus finanziellen Gründen oder aus Freude an der Arbeit.
Die Entwicklung wird auch durch die demografischen Veränderungen in Deutschland beeinflusst, wo die Gesellschaft insgesamt älter wird. Hinzu kommen flexible Arbeitszeitmodelle, die es älteren Arbeitnehmern erleichtern, auch über die reguläre Rentenzeit hinaus beruflich aktiv zu bleiben. Unternehmen schätzen zunehmend die Erfahrung und Expertise älterer Mitarbeiter und fördern deren Verbleib im Unternehmen.
Die Zahlen unterstreichen, dass der Trend zur längeren Erwerbstätigkeit ungebrochen ist. Mit Blick auf den Fachkräftemangel könnte dieser Zuwachs an erfahrenen Arbeitskräften auch in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielen.
