Die Verbraucherstimmung in Deutschland bleibt weiterhin gedämpft. Trotz einer leichten Verbesserung des Konsumklimas im September um 0,7 Punkte, verharrt der Wert auf einem niedrigen Niveau. Das Konsumklima, ermittelt durch die Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK und das NIM, liegt derzeit bei minus 21,2 Punkten, weit entfernt vom langjährigen Durchschnitt von plus zehn Punkten.
Gründe für die gedämpfte Stimmung
Die leichte Erholung ist vor allem auf eine verbesserte Einkommenserwartung der Verbraucher zurückzuführen. Ein positives Signal, das jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die allgemeine Konsumlaune weiterhin in einem historischen Tief verharrt. Laut NIM-Konsumforscher Rolf Bürkl ist die Verbesserung daher eher als eine „Stabilisierung auf niedrigem Niveau“ zu bewerten.
Die Herausforderungen, die das Konsumklima belasten, sind vielfältig. Die anhaltend hohe Inflation, steigende Energiepreise und die wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zuge geopolitischer Spannungen dämpfen die Kaufbereitschaft der Konsumenten. Zudem haben viele Haushalte in den vergangenen Monaten Einsparungen vorgenommen und ihre Ausgaben stark reduziert, was die Konsumlaune weiterhin beeinträchtigt. Vor allem für den Einzelhandel bedeutet dies, dass das Weihnachtsgeschäft 2024 voraussichtlich keine außergewöhnlichen Umsätze erwarten lässt.
Hoffnung durch steigende Einkommenserwartungen?
Positiv ist die leicht gestiegene Einkommenserwartung der Verbraucher. Dies deutet darauf hin, dass viele Menschen für die Zukunft eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage erwarten, was sich langfristig positiv auf das Konsumverhalten auswirken könnte. Dennoch reicht dieser Optimismus nicht aus, um die Gesamtlage entscheidend zu verbessern.
Experten gehen davon aus, dass sich die Lage nur allmählich erholen wird. Eine nachhaltige Trendwende im Konsumklima könnte frühestens im kommenden Jahr erfolgen, vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabilisieren sich. Bis dahin müssen Unternehmen und Einzelhändler mit einer weiterhin verhaltenen Nachfrage rechnen.
Fazit: Gedämpfte Aussichten für die Zukunft
Insgesamt bleibt die Verbraucherstimmung in Deutschland also verhalten. Trotz einer leichten Stabilisierung bleibt das Konsumklima auf einem Niveau, das für viele Branchen herausfordernd ist. Um eine spürbare Erholung des Konsums zu erreichen, bedarf es einer Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf Energiepreise und Inflation. Die aktuelle Erholung ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings vorerst nur ein kleiner.