Nachdem die Ausstellung „Es ist nicht leise in meinem Kopf“, die das Schicksal von Geflüchteten zeigt, im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vorzeitig abgebaut wurde, sorgt die katholische Kirchgemeinde St. Kunigunde in Pirna dafür, dass die Ausstellung doch noch öffentlich zu sehen ist. Die Entscheidung des Landratsamts, die Ausstellung zu schließen, löste heftige Kritik aus, und viele sehen darin ein Zeichen der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit in Teilen Deutschlands.
Die Ausstellung zeigt 35 eindringliche Schicksale von Geflüchteten und setzt sich intensiv mit den Herausforderungen auseinander, denen sich diese Menschen auf ihrer Flucht und bei ihrer Ankunft in Deutschland stellen müssen. Der plötzliche Abbau der Ausstellung vor ihrer Eröffnung im Landratsamt sorgte für Proteste seitens verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen, die die Entscheidung als politisch motiviert kritisierten. Kritiker vermuten, dass die Ausstellung nicht in das Weltbild mancher Politiker der Region passt, in der die AfD und rechte Gruppierungen zunehmend an Einfluss gewinnen.
Die Kirchgemeinde St. Kunigunde zeigt die Ausstellung nun in einem anderen Rahmen und setzt damit ein Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit. Die Ausstellung ist nicht nur eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht, sondern auch ein politisches Statement in einer Region, in der die Flüchtlingspolitik immer wieder zu heftigen Kontroversen führt.
Kunst und Kultur haben schon immer eine wichtige Rolle in politischen Debatten gespielt. Diese Ausstellung bietet die Möglichkeit, den oft anonymen und statistisch dargestellten Flüchtlingen ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Durch die Geschichten und Erfahrungen, die hier gezeigt werden, sollen die Besucher ermutigt werden, sich intensiver mit der Realität der Flucht auseinanderzusetzen. Die Ausstellung will dabei nicht nur informieren, sondern auch zur Reflexion und zum Dialog anregen.