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Analyse der Bürgersonnenenergie Heilsbronn-Trachenhöfstatt GmbH & Co. KG aus Anlegersicht:

TungArt7 (CC0), Pixabay

1. Vermögenslage:

Die Bilanzsumme ist von 8,05 Mio. € im Vorjahr auf 6,42 Mio. € gesunken, was einen Rückgang von etwa 20% darstellt. Dies könnte auf den ersten Blick besorgniserregend erscheinen.

Das Anlagevermögen, hauptsächlich bestehend aus den technischen Anlagen (Photovoltaikanlage), macht mit 5,41 Mio. € den Großteil der Aktiva aus. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr (5,73 Mio. €) ist auf planmäßige Abschreibungen zurückzuführen und somit nicht besorgniserregend.

Das Umlaufvermögen ist stark gesunken, von 2,32 Mio. € auf 1,00 Mio. €. Besonders auffällig ist der Rückgang der Guthaben bei Kreditinstituten von 1,90 Mio. € auf 0,80 Mio. €. Dies könnte auf hohe Auszahlungen an die Gesellschafter hindeuten.

2. Finanzlage:

Die Eigenkapitalquote ist von 28,6% auf 18,9% gesunken, was eine deutliche Verschlechterung der Finanzstruktur darstellt. Dies ist hauptsächlich auf die hohen Liquiditätsauskehrungen an die Gesellschafter (1,47 Mio. €) zurückzuführen.

Der Verschuldungsgrad ist von 250,3% auf 430,8% gestiegen, was ein erhöhtes finanzielles Risiko darstellt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zwar leicht gesunken (von 5,15 Mio. € auf 4,83 Mio. €), machen aber immer noch einen großen Teil der Passivseite aus.

3. Ertragslage:

Die Umsatzerlöse sind drastisch gesunken, von 2,30 Mio. € auf 1,02 Mio. €. Dies wird im Lagebericht mit einem schlechteren Sonnenjahr und geringeren Strommarktpreisen begründet.

Trotz des starken Umsatzrückgangs konnte ein Jahresüberschuss von 387 T€ erzielt werden (Vorjahr: 1.344 T€). Dies deutet auf eine gewisse Robustheit des Geschäftsmodells hin.

Fazit aus Anlegersicht:

Positiv:
– Das Unternehmen ist trotz schwieriger Bedingungen profitabel.
– Die Verbindlichkeiten werden planmäßig getilgt.

Negativ:
– Die stark gesunkene Eigenkapitalquote und der erhöhte Verschuldungsgrad erhöhen das finanzielle Risiko.
– Die hohen Liquiditätsauskehrungen an die Gesellschafter könnten die finanzielle Stabilität gefährden.
– Die starke Abhängigkeit von Wetterbedingungen und Strommarktpreisen macht das Geschäftsmodell volatil.

Anleger sollten die weitere Entwicklung genau beobachten, insbesondere ob sich die Eigenkapitalquote wieder erholt und wie das Unternehmen mit möglichen zukünftigen Herausforderungen (z.B. weitere schlechte Sonnenjahre oder niedrige Strompreise) umgeht. Die hohen Ausschüttungen könnten zwar kurzfristig attraktiv sein, gefährden aber möglicherweise die langfristige Stabilität des Unternehmens.

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