Vor dem Landgericht Limburg begann unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein brisanter Prozess gegen einen 19-jährigen mutmaßlichen Rechtsextremisten. Die Anklage lautet auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Zudem wirft die Staatsanwaltschaft dem jungen Mann Verstöße gegen das Waffengesetz vor. Diese Vorwürfe sind nicht bloß Straftatbestände, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die zunehmende Radikalisierung Jugendlicher im digitalen Raum.
Der Angeklagte soll auf einschlägigen rechtsextremen Foren wiederholt Drohungen geäußert und konkrete Anschlagspläne verfolgt haben. Ermittlungen führten schließlich zu seiner Festnahme im November 2023. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Besonders alarmierend ist, wie der Angeklagte Zugang zu Waffen fand und sich offenbar unbehelligt in radikalen Kreisen bewegen konnte.
Der Fall reiht sich ein in eine zunehmende Zahl an Prozessen, die sich mit rechtsextremistischen Anschlagsvorbereitungen befassen. Besonders bedenklich ist dabei die Altersgruppe der Täter, die immer jünger wird. Das Internet spielt dabei eine entscheidende Rolle. In sogenannten „Dark Communities“ vernetzen sich junge Menschen, tauschen sich über ideologische Inhalte aus und planen im Extremfall auch konkrete Gewalttaten.
Rechtsextremismus in Deutschland ist keineswegs ein neues Phänomen, doch die Gefahr durch junge Täter nimmt zu. Experten fordern daher verstärkte Präventionsmaßnahmen, um Jugendliche frühzeitig aufzuklären und sie aus diesen radikalen Netzwerken herauszuholen. Doch die Strafverfolgung bleibt oft schwierig, da die rechtsextreme Szene zunehmend anonym im Netz agiert.