Die Bauwirtschaft in Deutschland befindet sich in einer schweren Krise. Im Juli 2024 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur noch 17.000 neue Wohnungen genehmigt – das sind 19,2 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Besonders gravierend ist der Rückgang bei den Einfamilienhäusern, wo die Zahl der Baugenehmigungen im Zeitraum von Januar bis Juli um 28,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken ist.
Dieser Rückgang hat mehrere Ursachen. Zum einen sind die Baukosten aufgrund gestiegener Rohstoffpreise und Lieferengpässe deutlich gestiegen. Viele Bauherren verschieben deshalb ihre Projekte oder verzichten ganz auf den Bau. Zum anderen haben die steigenden Zinsen die Finanzierung von Bauvorhaben deutlich verteuert. Dies betrifft vor allem Privatpersonen, die sich den Traum vom Eigenheim nicht mehr leisten können.
Doch auch die staatliche Förderung spielt eine Rolle. Viele Bauherren kritisieren, dass die Fördermittel für den Wohnungsbau unzureichend sind und dass es keine klaren politischen Maßnahmen gibt, um dem Baukollaps entgegenzuwirken. Die Wohnungsnot in Deutschland verschärft sich dadurch weiter, da immer weniger neue Wohnungen entstehen.
Wirtschaftsexperten warnen, dass die Baukrise nicht nur den Immobilienmarkt trifft, sondern auch schwerwiegende Folgen für die gesamte Volkswirtschaft haben könnte. Die Bauwirtschaft ist ein wichtiger Motor der deutschen Wirtschaft, und ein anhaltender Einbruch bei den Baugenehmigungen könnte das Wachstum in den kommenden Jahren erheblich bremsen.