Unicredit-Chef Andrea Orcel hat öffentlich die Werbetrommel für eine vollständige Übernahme der deutschen Commerzbank gerührt. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ erklärte er: „Eine Zusammenführung beider Banken könnte zu einem erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder führen und würde einen deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt schaffen.“ Damit bringt Orcel seine Ambitionen klar zum Ausdruck, die zweitgrößte Bank Italiens noch weiter in Deutschland zu positionieren.
Unicredit, die bereits neun Prozent der Anteile an der Commerzbank hält, sieht in der Fusion großes Potenzial, um nicht nur ihre eigene Marktstellung in Europa zu stärken, sondern auch die Konkurrenzfähigkeit auf dem deutschen Markt signifikant zu erhöhen. Der deutsche Staat, der mit zwölf Prozent derzeit noch der größte Einzelaktionär der Commerzbank ist, spielt bei diesen Übernahmeplänen eine Schlüsselrolle.
Sollte es zur Fusion kommen, würde ein europäischer Bankengigant entstehen, der den Finanzmarkt neu ordnen könnte. Für die deutschen Bankenlandschaft wäre dies ein bedeutender Schritt in Richtung Konsolidierung, während Unicredit ihre Reichweite auf einem der größten europäischen Märkte massiv ausbauen könnte.
