Start Allgemein Tarifbindung im Einzelhandel auf dem Rückzug: Weniger Beschäftigte profitieren von fairen Löhnen

Tarifbindung im Einzelhandel auf dem Rückzug: Weniger Beschäftigte profitieren von fairen Löhnen

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Im deutschen Einzelhandel ist die Zahl der nach Tarifvertrag bezahlten Beschäftigten drastisch gesunken. Wie die „Rheinische Post“ unter Berufung auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums berichtet, waren 2023 nur noch knapp 23 Prozent der Angestellten tarifgebunden – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2014, als noch über 38 Prozent der Beschäftigten von Tarifverträgen profitierten.

Besonders alarmierend: Beschäftigte in Unternehmen ohne Tarifbindung verdienen durchschnittlich rund 500 Euro brutto weniger als ihre tariflich abgesicherten Kolleginnen und Kollegen. Diese Lohnunterschiede verstärken das Ungleichgewicht innerhalb der Branche, das zusätzlich durch ein starkes Ost-West-Gefälle verschärft wird. Während im Westen mehr Arbeitnehmer nach Tarif entlohnt werden, ist die Situation im Osten Deutschlands deutlich schlechter.

Die Linke hatte das Thema im Bundestag zur Sprache gebracht und eine stärkere Tarifbindung gefordert, um gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen im Einzelhandel zu sichern. Das Bundesarbeitsministerium bestätigte in seiner Antwort die besorgniserregende Entwicklung und unterstrich die Notwendigkeit, der Tarifflucht vieler Unternehmen entgegenzuwirken.

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