Trotz eines Angebots von Boeing, das Lohnerhöhungen in Höhe von 25 Prozent vorsah, hat die größte Gewerkschaft des Flugzeugbauers, die International Association of Machinists (IAM), mit einer deutlichen Mehrheit von 96 Prozent für einen Streik gestimmt. Damit droht Boeing ein Arbeitskampf, der erhebliche Auswirkungen auf die Produktion haben könnte, insbesondere auf das Bestseller-Modell Boeing 737, das von den rund 33.000 betroffenen Beschäftigten gefertigt wird.
Die Gewerkschaft hatte ursprünglich eine Gehaltserhöhung von 40 Prozent gefordert, um die steigenden Lebenshaltungskosten und die zunehmenden Anforderungen an die Belegschaft auszugleichen. Boeing, das bereits mit verschiedenen Herausforderungen wie Produktionsproblemen und Lieferkettenengpässen zu kämpfen hat, wollte mit einem Angebot von 25 Prozent Lohnerhöhung den Streik abwenden – doch dies reichte den Arbeitnehmern nicht aus.
Neben der Gehaltserhöhung fordert die Gewerkschaft verbesserte Arbeitsbedingungen und größere Sicherheit für die Arbeitsplätze. Sie argumentiert, dass die Gewinne des Unternehmens in den letzten Jahren wieder gestiegen seien, während die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter nicht ausreichend angepasst wurden. Der drohende Streik könnte die ohnehin schon angespannte Lage bei Boeing weiter verschärfen und die Auslieferung von Flugzeugen verzögern.
Die Verhandlungen zwischen Boeing und der Gewerkschaft gehen weiter, doch die Entscheidung der Belegschaft zeigt, dass die Arbeitnehmer bereit sind, für ihre Forderungen einzutreten. Ein Streik in diesem Umfang könnte auch andere Sektoren beeinflussen und die Luftfahrtbranche, die sich von den Auswirkungen der Pandemie erholt, weiter unter Druck setzen.