Nach dem verheerenden Taifun „Yagi“, der bereits China und Vietnam hart getroffen hat, spüren nun auch Teile Thailands die zerstörerischen Folgen des Sturms. Besonders in den nördlichen, bei Touristen beliebten Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai, die an Myanmar grenzen, wurden schwere Überschwemmungen gemeldet. Der thailändische Katastrophenschutz bestätigte, dass mindestens vier Menschen infolge der Fluten ums Leben gekommen sind, und zahlreiche weitere werden noch vermisst.
Am schlimmsten betroffen ist die Grenzstadt Mae Sai, wo ganze Straßenzüge unter Wasser stehen. Viele Bewohner sahen sich gezwungen, auf die Dächer ihrer Häuser zu flüchten, um sich vor den Wassermassen zu retten. Die thailändische Zeitung „Khaosod“ berichtete von dramatischen Szenen, in denen Menschen stundenlang auf Hilfe warteten, da Rettungskräfte aufgrund der starken Strömungen Schwierigkeiten hatten, die Betroffenen zu erreichen.
Die Behörden haben in der Region Evakuierungen eingeleitet und Notunterkünfte errichtet, während die Regierung zusätzliche Hilfsgüter wie Trinkwasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung in die betroffenen Gebiete schickt. Experten warnen jedoch, dass die Situation in den kommenden Tagen angesichts weiterer erwarteter Regenfälle noch kritischer werden könnte.
Abseits der humanitären Katastrophe stellt die Flut auch eine Bedrohung für die Infrastruktur und die Tourismusbranche dar. Straßen sind unpassierbar, und der internationale Flughafen von Chiang Rai musste zeitweise den Betrieb einstellen. Thailand rechnet mit weiteren Störungen und Schäden, während sich das Land auf die anhaltenden Herausforderungen der Naturkatastrophe vorbereitet.