Der flächendeckende Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur in Deutschland bis 2030 wird voraussichtlich nicht gelingen. Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse hervor, die der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) veröffentlicht hat. Laut der Untersuchung schreitet der Glasfaserausbau zwar voran, doch das Tempo lässt nach. Besonders in ländlichen Gebieten verlangsamt sich der Fortschritt spürbar.
Breko fordert politische Maßnahmen
Breko, der Verband, in dem zahlreiche Wettbewerber der Deutschen Telekom organisiert sind, fordert deshalb eine politische Kurskorrektur. Um den Ausbau wieder zu beschleunigen und das gesetzte Ziel zu erreichen, sei es notwendig, regulatorische Hürden abzubauen und zusätzliche Fördermaßnahmen einzuführen. Der Verband kritisiert zudem die bisherigen Maßnahmen der Regierung als unzureichend und fordert verstärkte Investitionen sowie eine bessere Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen.
Ländliche Regionen besonders betroffen
Besonders die ländlichen Regionen hinken beim Glasfaserausbau hinterher. Während in städtischen Gebieten der Ausbau schneller voranschreitet, stoßen die Anbieter auf dem Land auf größere Herausforderungen. Dazu gehören unter anderem hohe Kosten und bürokratische Hindernisse. Der schleppende Ausbau in diesen Gebieten führt dazu, dass viele Haushalte und Unternehmen noch immer keinen Zugang zu schnellen Internetverbindungen haben, was zu Wettbewerbsnachteilen und einer digitalen Spaltung führt.
Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft
Ein verfehltes Glasfaserziel hätte weitreichende Folgen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Eine flächendeckende Breitbandversorgung gilt als essenziell für die Digitalisierung, insbesondere in den Bereichen Bildung, Forschung, Verwaltung und Wirtschaft. Sollte der Ausbau weiter stagnieren, könnte Deutschland international ins Hintertreffen geraten, warnt der Verband.