Zollfahnder haben im westfälischen Werther bei Bielefeld eine großangelegte illegale Zigarettenfabrik ausgehoben. In einer Lagerhalle stellten sie dabei fast 29,5 Millionen unversteuerte Zigaretten sicher, die offenbar für den Schwarzmarkt bestimmt waren. Nach Angaben des Zollfahndungsamtes Hannover und der Staatsanwaltschaft Bielefeld stießen die Beamten bei ihrer Durchsuchung auf professionelle Produktionsanlagen zur Herstellung der Zigaretten. Zudem fanden sie in der Halle Schlafplätze für insgesamt 13 Arbeiter, die vermutlich unter prekären Bedingungen in der Fabrik arbeiteten.
Der Einsatz wurde durch einen gemeldeten Einbruchsversuch in die Lagerhalle ausgelöst, der bei der Polizei in Gütersloh einging. Bei der genaueren Überprüfung stellte sich heraus, dass die Halle nicht nur zur Lagerung, sondern auch zur Herstellung von Zigaretten genutzt wurde. Neben den Zigaretten entdeckten die Zollbeamten auch große Mengen an Tabak und Verpackungsmaterialien, was auf eine professionelle Organisation der illegalen Produktionsstätte hindeutet.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Zigaretten für den internationalen Schmuggel bestimmt waren, um Steuern zu hinterziehen und sie über das Schwarzmarkt-Netzwerk zu vertreiben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun nicht nur gegen die Betreiber der Fabrik, sondern auch gegen mögliche Hintermänner und Abnehmer im In- und Ausland.