Der verheerende Supertaifun „Yagi“ hat im Norden Vietnams eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Mindestens 20 Menschen kamen durch den Sturm ums Leben, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 149 Kilometern pro Stunde auf die Küste traf. Über das Wochenende hinweg richtete der Taifun massiven Schaden an: Dächer wurden von Häusern gerissen, Erdrutsche verschütteten ganze Dörfer, und in der weltberühmten Ha-Long-Bucht, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, kenterten zahlreiche Boote.
Besonders schwer traf es die Provinz Hoa Binh, wo vier Menschen, darunter zwei Kinder, bei einem tödlichen Erdrutsch ums Leben kamen. Im Hochland der Hoang-Lien-Son-Berge starben sechs weitere Menschen, darunter ein Neugeborenes und ein einjähriges Kind, als Erdmassen ihre Häuser unter sich begruben.
Schon in den Tagen zuvor hatten die vietnamesischen Behörden zehn Todesopfer infolge der heftigen Unwetter verzeichnet. Viele Menschen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen oder durch losgerissene Boote tödlich verletzt, wie der Katastrophenschutz des Verteidigungsministeriums in Hanoi mitteilte.
Yagi hatte zuvor bereits auf den Philippinen und im Süden Chinas gewütet und dort über 20 Todesopfer gefordert. Der Sturm gilt als einer der stärksten Wirbelstürme, die die Region in den letzten Jahren heimgesucht haben. Mit seiner geballten Kraft brachte er sintflutartige Regenfälle und schwere Überschwemmungen mit sich, die vor allem die Küstenstadt Hai Phong stark in Mitleidenschaft zogen.
Inzwischen hat der Supertaifun an Stärke verloren und wird nun als tropisches Tiefdruckgebiet eingestuft. Doch die Spuren, die „Yagi“ hinterlassen hat, sind gewaltig: Zerstörte Häuser, vernichtete Existenzen und eine trauernde Bevölkerung, die um ihre Verstorbenen weint. Die vietnamesischen Behörden und Hilfsorganisationen arbeiten rund um die Uhr, um den Opfern zu helfen und die Folgen der Naturkatastrophe zu bewältigen.