Die Zahl der Gewalttaten an Schulen in Deutschland ist im vergangenen Jahr erheblich gestiegen. Laut einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ verzeichneten die Behörden bundesweit knapp 27.500 Delikte – ein Anstieg von rund 25 Prozent im Vergleich zu 2022. Besonders betroffen sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen, die die meisten Vorfälle meldeten.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, äußerte sich besorgt über die Entwicklung und forderte verstärkte Präventionsmaßnahmen. Er betonte die Notwendigkeit von Anti-Aggressionsprogrammen, die Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützen sollen, gewaltfreies Verhalten zu erlernen. „Wir müssen Konflikte frühzeitig erkennen und deeskalieren“, erklärte Düll.
Vorschläge, an Schulen Metalldetektoren einzuführen, lehnte er jedoch entschieden ab. Solche Maßnahmen, so Düll, würden das Vertrauen zwischen Lehrkräften und Schülern weiter belasten und das schulische Umfeld negativ beeinflussen. Statt auf Überwachung zu setzen, sei es wichtiger, präventive Programme auszubauen und die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Eltern und sozialen Einrichtungen zu stärken.
Zusätzlich wurde auf den zunehmenden psychischen Druck hingewiesen, dem viele Schülerinnen und Schüler ausgesetzt sind. Experten fordern daher eine intensivere psychologische Betreuung an Schulen sowie eine stärkere Schulsozialarbeit, um die Ursachen der Gewalt langfristig anzugehen.